Ja, richtig gelesen! Zu den neuen Garnen der Kreativschmiede Rico Design gehört „Creative Paper“, das, wie der Name unschwer vermuten lässt, aus 100% Papier besteht. Wenn auch Euch jetzt als erstes die Frage durch den Kopf schießt, ob und wie es sich denn mit so etwas bloß häkeln lässt, dann geht es Euch genau so wie mir. Deshalb habe ich „Creative Paper“ einmal genauer unter die Lupe genommen und für Euch getestet!
Grunddaten
„Creative Paper“ ist im Grunde genommen ein langes Band aus strapazierfähigem Papier. Das Garn hat eine Lauflänge von 55 m auf 50 g. Empfohlene Nadelstärke ist 5 bis 6. Insgesamt stehen 12 Uni-Töne und 4 schöne Multicolor-Varianten zur Auswahl.
Der Häkel-Test
Zuerst habe ich das Papier-Bändchen verhäkelt, und zwar mit Nadelstärke 6. Zunächst ist die recht steife Textur des Garnes dabei sehr ungewöhnlich. Anders als textile Garne gleitet es nicht so leicht über Finger und Nadel, sodass durchaus ein wenig mehr Kraft zum Häkeln notwendig ist, als bei vergleichbaren Zwirnen aus Wolle oder Baumwolle. „Reisst das nicht?“, fragte ich mich, doch hey, ein Test ist ein Test, weil man dabei alles ausprobieren kann. Also habe ich das Garn nicht geschont. Gerissen ist es jedoch nicht. Je länger ich mit „Creative Paper“ gearbeitet habe, desto einfacher fiel mir das Handling. Und das Resultat kann sich sehen lassen! Wer weiche und fließende Ergebnisse erwartet, wird hier leider enttäuscht werden, doch das sieht man als Häkelfan ja sowieso nahezu jeden Tag. Die unglaublich stabile Struktur meines Papiergarn-Probestücks mit festen Maschen ist jedoch sehr fest und trotzdem leicht elastisch – für Home-Deko wie etwa Tischsets oder Körbe genau richtig.
Der Strick-Test
Nachdem das Häkeln mit dem Papiergarn schon eine völlig neue Erfahrung für mich war, konnte mich natürlich nichts davon abhalten, gleich noch einen Test zu machen, diesmal mit den Stricknadeln. Wieder habe ich Nadelstärke 6 gewählt. Das Ergebnis könnt Ihr unten sehen – nicht schlecht, oder? Nur an eines konnte ich mich nicht so gut gewöhnen: Die raue Struktur des Garns bremst mich in Sachen Strick-Geschwindigkeit ganz schön aus! Denn im Gegensatz zum Häkeln, wo mir die Nadel ein recht gutes Greifen des Fadens ermöglicht, muss ich beim Stricken das feste Papier für jede Masche um die Nadel wickeln. Auch hier werde ich jedoch mit einem einzigartig stabilen Ergebnis belohnt.
Mein Papier-Strickstück wurde zudem zum Versuchsobjekt in Sachen Waschbarkeit, denn laut Banderole verträgt das Garn eine kalte Handwäsche. Also ab zum nächsten Waschbecken damit und siehe da: Auch mit kaltem Wasser durchnässt ist das Gestrick erstaunlich stabil!
Fazit
„Creative Paper“ ist ein neuartiges Garn, das gerade aufgrund des außergewöhnlichen Materials einfach Spaß macht. Es ist zwar anfangs gewöhnungsbedürftig in der Handhabung ist, kann dafür aber mit einer einzigartigen Festigkeit und Stabilität punkten. Für Taschen, Körbe, Sets und viele andere Deko-Artikel ist das eine echte Alternative zu textilen Garnen. Mein Tipp: Das Garn lässt sich leichter und schneller verhäkeln, wer es verstricken möchte, braucht Geduld. Ausprobieren lohnt sich in jedem Fall!
Text: Carina Grünewald
Deleted User am
Liebe Carina,
ich habe das Papiergarn auch schon verhäkelt und 2 Blumentöpfe(bin Floristin 😉 ) daraus gefertigt(natürlich habe ich andere Töpfe reingestellt,die man natürlich nicht sieht).Ich muss Dir Recht geben,der Anfang ist etwas schwer,aber wenn man ihn erst mal hat lässt sich das Garn gut verarbeiten und es macht richtig Spaß es zu verhäkeln.
Kreative Grüße
Ute