Knuffige Amigurumis werden meist in Spiralrunden, farbenfrohe Mandalas oder Deckchen jedoch in geschlossenen Runden gehäkelt. Was genau ist aber der Unterschied zwischen den beiden Techniken?
Spiralrunden
Diesen Satz habt Ihr wahrscheinlich schon in einigen unserer Anleitungen gesehen: Dieses Projekt wird mit der Amigurumi-Methode gehäkelt, d.h. in einer Spirale ohne jede Rd mit einer Kettm zu schließen. Jetzt sollten Ihr zu Euren Maschenmarkierern greifen, denn wir Ihr in Abb. 1 sehen könnt, ist der Rundenanfang bei Spiralrunden sehr unauffällig. Da die erste Masche ohne einen vorherigen Abschluss direkt in die erste Masche der Vorrunde gearbeitet wird, entsteht eine durchgehende Spirale, bei welcher der Übergang zwischen den einzelnen Runden nahezu unsichtbar ist. Das ist besonders bei Amigurumi und Mützen praktisch, da es keine „Nähte“ gibt, welche die Optik stören könnten. Das könnt Ihr besonders gut an Abb. 2 erkennen. Gäbe es diese kleine Stufe am Abschluss der letzten Runde nicht, gäbe es keinen Hinweis darauf, wo die Runde beginnt und endet. Um diese Stufe am Ende der Arbeit zu minimieren, arbeitet Ihr am besten in die folgende Masche noch eine Kettmasche, ehe der Faden abgemascht wird. So wird der Übergang weicher und das Rundenende unauffälliger. Wie in Abb. 3 zu sehen ist, offenbaren Spiralrunden bei Streifenmustern einen kleinen Nachteil. Durch den Farbwechsel wird der Übergang zwischen den Runden besonders deutlich, deshalb sollte dieser am besten so gelegt werden, dass er an der späteren Arbeit nicht gleich ins Auge fällt, etwa auf die Rückseite der Arbeit oder aber an die Stelle einer Seitennaht.
Geschlossene Runden
Bei geschlossenen Runden werden die letzte und erste Masche jeder Runde mit einer Kettmasche verbunden. Rundenanfang und -ende liegen somit auf einer Höhe, was dem Häkelstück einen geraden Abschluss verleiht. Der Unterschied zu den Spiralrunden wird besonders deutlich, wenn Ihr Abb. 4 und Abb. 1 miteinander vergleicht. Bei der in geschlossenen Runden gehäkelten Scheibe gibt es zum Abschluss der Arbeit keine Stufe wie bei Abb. 1. Wenn Ihr Euch jedoch Abb. 5 anschaut, werdet Ihr feststellen, dass der Übergang zwischen den Runden auch bei einfarbigen Stücken etwas auffälliger ist. Ursache dafür sind die Kettmasche und die Anfangs- oder Wendeluftmaschen, welche die Nadel auf die richtige Arbeitshöhe bringen und in vielen Fällen die erste Masche ersetzen. Gewöhnlich lässt sich dieser jedoch kaschieren, indem er an eine wenig auffällige Stelle gelegt wird. Geschlossene Runden kommen häufig bei Kleidungsstücken, den bereits erwähnten Deckchen aber auch bei Stücken mit Fair Isle-Mustern oder Intarsien zum Einsatz, da die Rundenanfänge mit dieser Technik eher auf einer Linie liegen und die Motive somit weniger schief geraten. Die natürliche Schrägung der Maschen lässt sich weiter reduzieren, indem nach jeder Runde gewendet wird – ein Vorteil, den Spiralrunden leider nicht bieten. Ihren großen Auftritt haben geschlossene Runden dann bei gestreiften Mustern, denn wie Abb. 6 zeigt, ist hier der Übergang weit weniger auffällig als bei Spiralrunden. Der Farbwechsel erfolgt meist mit der abschließenden Kettmasche. Dafür wird die Nadel in die erste Masche eingestochen und die neue Farbe durchgeholt. Die Kettmasche erscheint somit noch in der alten Farbe, während für die folgende Masche die neue Farbe als Arbeitsschlinge auf der Nadel liegt. Achtet jedoch immer darauf, nie in die abschließende Kettmasche zu arbeiten (es sei denn natürlich, die Anleitung gibt es explizit vor). Ansonsten würdet Ihr nämlich in jeder Runde eine Masche mehr arbeiten und aus dem geraden Schlauch könnte dann ganz schnell ein Trichter werden.
Schon an diesen kleinen Probestückchen ist zu erkennen, welchen Unterschied Spiralrunden und geschlossene Runden beim Häkeln erzeugen können. Gerade bei Streifenmustern mit höheren Maschen wird etwa der Versatz beim Farbwechsel noch deutlicher. Befolgt daher möglichst die Anweisungen in der Anleitung, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen, aber traut Euch auch ruhig, ein wenig mit den verschiedenen Techniken zu experimentieren.
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Lena am
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LG, Lena
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Ich handarbeite sehr gerne. Schwepunkt Kreuzstich und Haekeln, beim Naehen fehlt mir etwas know-how. In den 70-Jahren habe ich Spass an Handarbeiten abboniert.
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Ich freue mich ueber die neuestenSrick &Haekelmuste?Gruss AnnalieseHuebner