Für Nicht-Handarbeiter gehören Menschen, die stricken in gewisser Weise einer ganz besonderen Spezies an, doch auch innerhalb der Strick-Community kristallisieren sich verschiedene Typen von StrickerInnen mit dazugehörigen Strickeigenarten heraus, die wir uns an dieser Stelle einmal genauer ansehen wollen. Eines dürfte an dieser Stelle schon sicher sein: Ihr werdet Euch und Euer Strickverhalten hier und da definitiv wiedererkennen und auch ich muss mit einem Schmunzeln gestehen, dass mir der ein oder andere Punkt auf den Leib gestrickt, pardon, geschrieben ist…
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Die Turbo-Stricker
Zwei Paar Socken an einem Wochenende? Kein Problem, denn wer braucht schon eine Strickmaschine, wenn man der Spezies des Turbostrickers angehört?! Bei diesen StrickerInnen scheinen die Nadeln rein gar nicht still zu stehen und werden nicht nur ununterbrochen, sondern auch in einem bemerkenswerten Tempo geschwungen. Besonders glatte oder krause Muster hüpfen in Blitzgeschwindigkeit von Nadel zu Nadel und kaum angeschlagen, mascht der typische Turbo-Stricker sein Projekt auch schon wieder ab. Natürlich birgt schnelles Stricken auch immer eine gewisse Fehlerquelle im Gestrick, daher kann hier jeder durchatmen, der „nur“ im durchschnittlichen Tempo Maschen über die Nadeln jagt…
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Die nur-1-Sorte-Stricker
Ja, es gibt sie und wir alle kennen sie: StrickerInnen, die zwar die raffiniertesten Lace-Stolen mit den zartesten Garnen zaubern, sich aber nicht an einen Raglan trauen. Oder diejenigen, die eine Socke nach der nächsten vom Nadelspiel hüpfen lassen, bei dem Gedanken an einen Zopfcardigan jedoch glatt eine Masche fallen lassen. Ja, wir alle haben in Sachen Stricken unser Steckenpferd und ist die Lieblings-Modellart erst einmal gefunden, fällt es schwer, sich einer neuen Projekt-Passion zuzuwenden. Auch ich für meinen Teil kann da ein Liedchen von singen, denn seit ich auf den Sockenstrickzug aufgesprungen bin, möchte ich diesen nicht mehr verlassen und obwohl mich die verschiedensten Stolen, Pullover und Capes nur so anlachen und nachgearbeitet werden wollen, bleibe ich in meinem Abteil sitzen und stricke ein Paar Fußwärmer nach dem nächsten.
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Die Wagemutigen
Frei nach dem Motto „Wer braucht schon eine Maschenprobe“ stürzen sich die wagemutigen StrickerInnen Hals über Kopf in ihre Projekte! Auf Nummer sicher gehen steht dabei nicht allzu weit oben auf der Prioritätenliste und so gibt es den Wagemutigen wohl eher einen kleinen Kick, nicht genau zu wissen, ob die Garnmenge für das angeschlagene Projekt ausreichen oder ob der Pulli viel zu weit oder gar zu klein wird. Auch Muster, Maschenzahlen oder Ab- und Zunahmen nehmen die Wagemutigen oftmals nicht allzu ernst und so kann aus einem Rundpassenpulli mit Zöpfen gerne einmal ein Freestyle-Rollkragenpullover mit Jacquardelementen entstehen. Da soll noch einmal jemand behaupten, wer nichts wagt, gewinne nichts…
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Die Horter
Die Spezies der Horter lässt sich in zwei Kategorien einteilen.
Zum einen wären da die Projekt-Horter: Diese haben ein Strickprojekt auf den Nadeln, können es aber einfach nicht abwarten, das nächste anzuschlagen und ehe sie sich versehen, zählt die Liste der WIPs (work in progress – Projekt in Arbeit) plötzlich mehrere Modelle.Dann wären da noch die so genannten Garn-Horter: Frei nach dem Motto „Genau diese Farbe fehlt mir noch“, „So ein Garn wollte ich schon immer einmal verstricken“ oder „Ich habe kein Projekt mit dem Garn vor Augen, aber ich muss es dennoch besitzen“, wächst und wächst der Garn-Vorrat eines Horters unermüdlich. In der Regel kann längst nicht das ganze Garn verarbeitet werden, das sich im Laufe der Zeit ansammelt, dennoch sind die Garn-Horter in der Regel sehr glücklich, immerhin besitzen sie die schönsten Garne und es werden immer mehr…
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Die Projekte-nicht-Vollender
Ein Schuhkarton voll unvernähter Sockenpaare, das Fach im Schrank mit den nicht gespannten Lace-Stolen, der Pullover, der nur noch auf seine letzte Ärmelnaht wartet… Ich glaube, dass sich an dieser Stelle gerade jeder ein wenig ertappt fühlt, auch ich! Aber warum tun wir das? Können wir uns nicht von unseren lieb gewonnenen Projekten trennen? Oder ist die Vorfreude auf den nächsten Maschenanschlag so groß, dass wir es einfach nicht mehr abwarten und sofort mit dem nächsten Projekt beginnen möchten? Ich weiß es leider nicht, doch eines weiß ich, wenn ich so auf diese fünf Kategorien blicke: Irgendwie entspreche ich jedem der Stricktypen. Ist das schlecht? Auf keinen Fall! Dennoch gelobe ich hinsichtlich des letzten Punktes Besserung und werde noch heute die Nähte meines Pullovers vernähen, sofern mir nicht ein anderes neues Projekt dazwischen kommt…
Longine Füchsel-Klapproth am
3 und 4 paßt zu mir. Es macht spass und ist streßfrei
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Hallo,
ich gehöre eindeutig zu den Hortern.
Ich habe Wollberge daheim und sie werden leider nicht weniger, ganz im Gegenteil. Und Wolle ist doch was Schönes, und ich würde mich auch als wollsüchtig bezeichnen. Brauchen tue ich keine, aber sie ist doch sooooo schön.
Strickobjekte starte ich doch lieber erst neu, wenn das andere (fast) fertig ist.
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Hallo Lisa, ich finde mich bei 1,3 und 4 wieder.
Habe leider nur zu wenig Zeit.
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Ganz klar WAGEMUTIG, wenn ich was seh´ was mir gefällt dann geht s sofort in die Vollen, gut was da bei rumkommt? Ich stricke nicht viel weil s meist sehr kreativ endet und dann doch frustriert Häkel dann doch eher weiter und dann wird es ein Kunstwerk HIHI
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Ich gehöre definitiv zur horter Kategorie aber auch zur 1 sorte Kategorie. Ein ordner voller schöner und einfacher Anleitungen zum tuch stricken oder häkeln begleitet mich aber bisher ist nur sehr wenig daraus entstanden.
Ich glaub ich sollte mal nicht mehr bei der Sockenwolle schauen.. aber das sind auch immer zu Schöne farben…
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Ich bin 60 habe meinen 1. Pullover mit 14 j. Gestrickt und war sehr stolz seitdem habe ich schon soviel gestrickt und etliche menschen Glücklich gemacht. Seid 6 Jahren stricken jeden Dienstag Vormittag 6 Frauen für die Aktion Kinder helfen Kinder in arme Länder, Mützen, Schal, Socken Kleidungsstücke und erfreuen viele Kinder in der Weihnachtszeit. Heute haben wir wieder unsere Neugeborenen Babys von 2015 begrüßt und haben jeden 1 P- Söckchen geschenkt und wunderschöne Mützen wie Erdbeeren verschenkt ich denke wir machen schon was gutes . Haben am Montag einen Osterbrunnen eingeweiht mit hast 2000 eingestrickten Eiern
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Das hört sich sehr interessant an.Hier in meinem Wohnort gibt es solche Strickkreise leider nicht, oder ich hab sie noch nicht gefunden?! Ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg bei der Hilfe für die
Kinder!!Angelica
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Ich habe mich tatsächlich nicht wieder gefunden.Ich Stricke schon seit meinem 15 Lebensjahr-natürlich auch mal mit Pausen- und bin jetzt 54 Jahre alt.Ich habe immer ca 4 Projekte in Arbeit,meistens ein Paar Strümpfe, eine Strickjacke ,ein Tuch oder ein Schal.Dabei achte ich darauf ,dass etwas kompliziertes,anspruchsvolles und leichtes dabei ist.Es gibt Tage ,an denen ich einfach nur den Stress Weg Stricke und dann darf es leicht,zum Nachdenken ,sein.”Viel Stress, viel Nadeln” Das klappt immer!!LG Angelica B.M.
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Ich bekenne: Ich bin eine wagemutige, hortende Projektekt nicht sofort-Vollenderin
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Wie wahr… Je nach Laune treffen mehrere Typen auf mich zu. Bin aber eher chaotisch veranlagt 🙂
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Beim Lesen haben meine Ohren immer mehr Besuch bekommen. Und ich finde mich auch in jedem Stricktyp wieder! Sehr interessant
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Liebe Lisa, in der Schule war das Thema Handarbeiten für mich ein Horror,
dann entdeckte ich ein Kleid in einem Strickbuch und dies mußte ich unbedingt nacharbeiten und seit dem bin ich süchtig ohne mein Strickzeug geht garnichts. Eure Hefte habe ich im Abo die sid so genial und gehören im meine Sammlung weil immer etwas dabei it. Für mich könnte der Tag mehr als 24 Std.zum stricken haben. Tpy 3 könnte etwas passen.
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Liebe Lisa
Also ich stricke immer möglichst ein Teil fertig, bevor ich was Neues anfange. Es kann vorkommen dass ich mal ein paar Socken dazwischen schiebe, ist aber eher selten. Ich versuche schon schnell zu stricken, damit ich schnellstmöglich etwas Neues anfangen kann ??
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ich bin ganz eindeutig nr. 3
Deleted User am
???also ich finde mich auch gleich in 1,3 und 4 wieder. Und ich finde 3 und 4 gehöhten einfach zusammen. Tolle Studie die ihr da gemacht habt. Ich kaufe eure Zeitschriften sehr gerne.
LG sendet euch Christine
Deleted User am
Liebe Lisa, das ist ja wirklich eine hübsche Kategorisierung! Ich ordne mich gleich als wagemutige, hortende Turbostrickerin ein, wenn es erlaubt ist.