Ihr wisst nicht, was Halbleinen ist? Das ist kein Problem, denn dieser überaus nützliche Stoff dürfte Euch im Alltag bereits mehrfach begegnet sein – etwa in der Küche, im Bad oder im Schlafzimmer. Ihr kommt nicht darauf? Dann solltet Ihr schnell weiterlesen!
Baumwolle und Leinen in einem!
Als Halbleinen werden gewebte Stoffe aus einer Mischung von Baumwolle und Leinen bezeichnet. Hierbei sind die zwei Rohstoffe jedoch nicht zu einem Gemisch verzwirnt, sondern jeder wird zunächst separat zu einem Garn verarbeitet. Erst beim Weben treffen die unterschiedlichen Fasern aufeinander – das als Kettfäden gespannte Garn ist aus Baumwolle, die Schussfäden aus Leinen. Das so entstehende Gewebe vereint die guten Eigenschaften beider Ausgangsmaterialien: es ist sehr saugfähig, besitzt eine hohe Reißfestigkeit, knittert und fusselt kaum.
Halbleinen weist neben seiner Langlebigkeit und einem angenehmen Tragegefühl noch einen weiteren Vorteil auf – es kann bei Kochtemperaturen gewaschen werden. Dadurch ist es ideal für Geschirrhandtücher, Tischdecken, Handtücher und Bettwäsche geeignet. Es wird aber auch gern für Bekleidung und als Möbelbezugsstoff verwendet. Gerade für die AllergikerInnen unter uns ist dieser Stoff die perfekte Alternative zum herkömmlichen Baumwollstoff.
Optisch ist der Stoff nur sehr schwer vom reinen Leinen, den wir bereits in dieser Stoffkunde vorgestellt haben, zu unterscheiden. Lediglich durch die andere Haptik, also das typische, kühlende Handgefühl beim Leinen, können beide Materialien auseinandergehalten werden.
Vielleicht konnten wir Euch überzeugen, die nächsten Kinder–Accessoires aus Halbleinen anzufertigen. Durch seine Eigenschaft kann er bei Verschmutzung einfach im Heißwaschgang der Waschmaschine gereinigt und sterilisiert werden! In der Simply Nähen 03/16 haben wir ganz tolle Accessoires und Spielzeuge in petto, die unsere Kleinsten lieben werden – probiert es aus!
Text: S. Prautzsch / Ngoc Quynh Vy Nguyen, Bilder: Buttinette; shutterstock