Stellt Euch vor, Ihr möchtet von der Anschlagskante aus weiterarbeiten und müsst dazu weder die Anschlagskante auftrennen, noch einzelne Maschen mühsam aufnehmen oder Maschen herausstricken. Klingt das verlockend? Dann solltet Ihr unbedingt weiterlesen, denn beim provisorischen offenen Anschlag ruht die Anschlagskante von Beginn an auf dem Seil einer Rundstricknadel. Ciao, Maschen aus der Kante aufnehmen, hallo Strickfieber …
Tanz auf dem Nadelseil
Ihr braucht: Ein Garn Eurer Wahl, die Projektnadeln und eine zusätzliche Rundstricknadel, deren Länge der Projektbreite entspricht.
Zuerst bildet Ihr eine Anfangsschlinge auf der Projektnadel. Diese zählt nicht als Masche. Das Seil der Rundstricknadel wird parallel zur Nadel in die Hand genommen. Garn und Seil haltet Ihr nun ähnlich wie bei einem Kreuzanschlag. Das Seil liegt dabei locker über dem Daumen, das Garn ist um den Zeigefinger geschlungen:
* Führt die Nadel zuerst zu Euch und dann unter dem Seil hindurch in die Mitte. Nun wird die Nadel von Euch weg über den Faden geführt und dann unter dem Faden und Seil hindurch wieder zu Euch hin.
Holt nun das Garn vom Zeigefinger auf die Nadel, indem Ihr den Faden des Zeigefingers wie einen Umschlag über die Nadel legt:
Wiederholt diese beiden Schritte ab * , bis sich auf der Nadel die benötigte Maschenanzahl befindet.
Schlinge um Schlinge
Jetzt werden die aufgeschlungenen Maschen, die sich auf der Nadel befinden, links abgestrickt.
Tipp: Es ist ratsam, in der ersten Reihe die erste Masche und später das Seil der Rundstricknadel gut festzuhalten, sodass keine der locker aufgenommenen Maschen verloren geht und sich nichts verdreht.
Die Anfangsschlinge wird nicht mitgestrickt. Stattdessen lasst Ihr sie einfach von der Nadel gleiten. Am Maschenanschlag bleibt die unterste Reihe stillgelegt.
Nahtlos angestrickt
Die stillgelegten Maschen am Projektanfang könnt Ihr jederzeit wieder aktivieren. Da sie bereits auf dem Seil der Rundstricknadel liegen, müsst Ihr sie lediglich auf die Nadel schieben und den Faden am Reihenanfang neu ansetzen. Jede zweite Masche liegt verdreht auf dem Seil, weshalb Ihr beim Rechtsstricken abwechselnd durch das vordere und das hintere Maschenglied einstechen müsst.
Am 27. Februar geht es weiter mit einem Maschenanschlag, mit dem wir dekorative Schlingen bilden!
Claudia Boller-Berger am
Danke für den tollen Tipp.