Grundausstattung DIY-Schmuck – was ist was?

Um individuelle Schmuckstücke selbst herzustellen, braucht es neben etwas Fingerspitzengefühl auch das richtige Werkzeug und Zubehör. Mit dem notwendigen Wissen und einer kleinen Grundausstattung werdet Ihr nach wenigen Versuchen schnell einzigartige Accessoires zaubern können, die sich durch das gewisse Etwas auszeichnen! 

Schritt 1: Was soll es sein?

Habt Ihr Euch für tolle Ohrringe, ein zauberhaftes Armband, einen einzigartigen Ring oder eine hübsche Kette entschieden, ist das nur der erste Schritt zum perfekten Schmuckstück. Die Möglichkeiten beim Schmuckbasteln sind nahezu grenzenlos. Ihr könnt mit verschiedenen Textilien, Bändern, Perlen und Ketten arbeiten. Macht Euch vorab ein Bild davon, wie Euer Ergebnis aussehen und vor allem, wozu es passen soll. Zu einem hübschen Makramee-Armband gibt es für mich etwa nichts Schöneres als Holzperlen und natürliche Farbtöne! Aber das ist alles Geschmackssache! 

Schritt 2: Was brauche ich?

Für Ohrringe braucht Ihr Ohrhaken oder -stecker, für Armbänder und Ketten einen Verschluss und für Ringe ist ein Ringmesser sinnvoll. Ergänzend solltet Ihr das passende Werkzeug und Zubehör im Hause haben. Dazu zählen Zangen und etwas Schmuckkleber.

Schmuckwerkzeug

Die Flachzange zeichnet sich, wie der Name schon sagt, durch ihre flachen Backen aus. Mit ihr können filigrane Arbeiten festgehalten sowie Biegeringe, Quetschperlen oder auch Kalotten zusammengedrückt und somit fixiert werden. Der geriffelte Zangenkopf sorgt für den nötigen Grip, um das Schmuckstück festzuhalten. Je nachdem, wie weich das Material ist, solltet Ihr allerdings aufpassen, dass Ihr nicht zu fest drückt, denn so könnten sich die Rillen in den empfindlichen Werkstoff durchdrücken und unschöne Spuren hinterlassen. Um dies zu verhindern, können jene mit etwas Klebeband oder einem Pflaster abgeklebt werden.   

Im Gegensatz zu der Flachzange zeichnet sich die Rundzange durch ihre runden Backen aus. Mit etwas Übung lassen sich dank ihr kinderleicht Ösen und Schlaufen formen und Biegeringe öffnen. Mit den fertig geformten Ösen könnt Ihr nun einzelne Kettenelemente ineinander hängen. Abhängig davon, wo Ihr die Zange ansetzt, können kleinere oder größere Ösen geformt werden. Für eine kleinere Schlaufe haltet den Draht nahe an der Spitze der Backen. Eine größere Öse entsteht, wenn Ihr den Draht weiter unten an den Backen ansetzt.   

Schneidezange oder auch Seitenschneider heißt dieses wichtige Werkzeug, mit dem Ihr Schmuckdraht, Niet-, Kettelstifte oder auch Gliederketten kürzen und so die Einzelteile auf die benötigte Länge zuschneiden könnt. 

 

 

Bastelkleber gehört neben den verschiedenen Zangen zum unverzichtbaren Grundwerkzeug. Ihr könnt hiermit einzelne Perlen oder auch andere Schmuckteile fixieren. Mein Tipp: Ein transparenter Vielzweckkleber sollte es sein, da Perlen und Endkappen aus den unterschiedlichsten Materialien bestehen können.

 

Zubehör

Schmuckdraht oder auch Juwelierdraht gibt es in verschiedenen Stärken. Er ist in der Regel mit einem dünnen Nylonfilm überzogen. Dies macht ihn flexibel, geschmeidig und hautverträglich. Die Breite variiert zwischen 0,25 bis 1 mm, wobei es Schmuckdrähte in den unterschiedlichsten Farben gibt. Dabei gilt: Je dicker der Draht, desto formstabiler ist er. Schmuckdrähte werden meist dazu verwendet, Perlen aufzuziehen; manche können sogar geknotet werden. Natürlich gibt es neben Schmuckdraht noch viele weitere Materialien wie etwa Bast, Baumwoll- oder Nylonfäden, Leder-, Satin- , Gummi- oder etwa Schmuckbänder, die Ihr je nach gewünschtem Design nutzen könnt. Beachtet allerdings auch immer die Eigenschaften, die das jeweilige Material aufweist und nicht nur den gewünschten optischen Effekt.

Perlen sind in allen möglichen Formen und Farben erhältlich; sie können aus den verschiedensten Materialien wie Fimo, Glas, Kunststoff, Leder, Metall oder Holz sein. Je nach Projekt solltet Ihr die Perlen individuell auswählen. Glassschliffperlen sorgen etwa für einen Glitzer-Effekt, Holzperlen verleihen Eurem Schmuck einen natürlichen Charakter. Rocailles, Delica und Stiftperlen eignen sich als kleinere Zierelemente zwischen größeren Perlen. 

Endkappen können als professionelles Finish Eurer Kette oder Eures Armbandes an dessen Enden angebracht werden. Eine Öse an dem anderen Ende ermöglicht es, den Verschluss daran zu fixieren. Aber auch weitere Schmuckbänder oder andere Zierelemente lassen sich daran anbringen. Endkappen gibt es in den unterschiedlichsten Designs, sodass Ihr für jede Eurer Kreationen etwa Geeignetes finden werdet. 

Kalotten sitzen wie Endkappen meist am Ende einer Kette oder eines Armbandes, um den Verschluss oder eine weitere Kette daran anzubringen. Zunächst werden ein bis zwei Quetschperlen an der Kette fixiert und die Kalotte über die Quetschperlen geschoben. Anschließend gebt Ihr etwas Kleber in die Kalotte und drückt diese mit der Flachzange zusammen. So könnt Ihr Schmuckstücke sicher und hübsch abschließen. Die mit einer Öse versehenen Endstücke gibt es in den unterschiedlichsten Formen und Größen.

Quetschperlen sind wohl die Universalhelfer beim Schmuckbasteln. Mit ihrer Hilfe könnt Ihr Verschlüsse und Perlen mit etwas Spielraum frei schwebend fixieren. Dazu wird der Draht durch die Quetschperle geführt, zu einer Schlaufe gelegt und nochmals zurück durch die Quetschperle geführt. Sie lassen sich wie Perlenkappen oder Spacer einsetzen, indem Ihr sie als einzelne Zierelemente zwischen Perlen setzt. Quetschperlen eignen sich insbesondere für Drähte, die nicht geknotet werden können. Fädelt die Quetschperlen einfach auf den Draht auf und drückt sie mit der Flachzange zusammen, um sie zu fixieren. Da die Quetschperle durch das Zusammendrücken mit der Flachzange breiter wird, finden sie ideal in Kombination mit Perlen mit großen Löchern Anwendung und wird zum Sichern von Kalotten verwendet.

Kettelstifte besitzen an einem Ende eine Öse. Mit ihnen können Verbindungen zwischen Kettenelementen hergestellt werden. Längere Kettelstifte könnt Ihr einrollen, um dekorative Elemente für Ohrringe zu erhalten. Nietstifte hingegen haben einen flachen Kopf wie etwa Stecknadeln, sodass aufgefädelte Perlen nicht herunterrutschen können. Sie bilden oft das Ende eines Anhängers/Charms.

Bei Ketten und Armbändern werden Verschlüsse benötigt, sofern Ihr nicht ein elastisches Schmuckband verwendet. Es gibt die unterschiedlichsten Verschlüsse wie etwa Karabiner-, Feder-, Magnet- oder Knebelverschlüsse. Verschlüsse werden in der Regel mit einem Biegering am Ende einer Kette angebracht.

Biege-, Binde-, Spaltringe oder einfach Ösen sind beim Schmuckbasteln notwendig, um etwa Ösen (wie jene an Verschlusskappen und Verschlüssen) mit Kettengliedern zu verbinden. Die Biegeringe sind an einer Seite offen, sodass sie mit der Flachzange leicht auseinandergebogen werden können. Anschließend werden sie wieder zusammengedrückt, um die Öffnung sicher zu verschließen. Zum Verbinden verschiedener Schmuckelemente sind Biegeringe daher unerlässlich.

Perlenkappen dienen als dekorative Verzierung für Perlen. Diese Zwischenelemente der einzelnen Schmuckteile sind in der Regel leicht gebogen, sodass sie sich um runde Perlen legen und diese optisch einfassen. Auch Spacer werden gerne zwischen einzelnen Perlen oder ganzen Perlensträngen verwendet. Sie dienen wie auch die Perlenkappen als dekoratives Zierelement und können Schmuckstücke verlängern.

Das Wunderbare am Schmuckbasteln ist, bei der Wahl des richtigen Materials und einer sauberen Verarbeitung habt Ihr sehr lange etwas von Eurem DIY-Schmuckstück. So habt Ihr immer eine passende Kleinigkeit zu jedem Outfit oder das richtige Geschenk für eine gute Freundin oder Euren besten Freund. Schmuck lebt von Trends und Neuerungen, daher ist es ein Langzeithobby, bei dem Ihr richtig kreativ werden könnt! Also, worauf wartet Ihr noch? Probiert es gleich selbst aus!

Weitere Ideen findet Ihr in Fantastische Schmuck-Ideen 01/2013!

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Fotos: kronjuwelen.com