Tessa van Riet-Ernst ist die Schöpferin der süßen Maschenbündel in unseren Amigurumi-Ausgaben. 2005 griff sie zum ersten Mal zur Häkelnadel und machte sich sogleich ans Werk, die kleinen Wesen nachzuhäkeln. Als eine der Ersten in den Niederlanden eröffnete sie 2006 einen Amigurumi-Webshop. Wir haben der Designerin 5 Fragen gestellt und einige Tipps erhalten:
Wie sind Sie auf Amigurumi aufmerksam geworden?
Die Welt der Amigurumi eröffnete sich mir, als ich japanische Bücher mit Anleitungen entdeckte. Daraufhin bestellte ich mir ein Buch und versuchte die Anleitungen zu lesen – ich war sofort begeistert wie viele Augen, Nasen und Anleitungen es in Japan gibt und wurde schnell süchtig nach mehr! Ich wollte sie alle – und vor allem wollte ich eins: Sie mit dem Rest der Welt teilen!
Wie entwerfen Sie Ihre Designs?
Das ist unterschiedlich. Manchmal habe ich eine klare Vorstellung davon, was ich designen möchte und wie. Schon beim Garnkauf weiß ich oft, was daraus entstehen soll – etwa ein pinker Flamingo oder ein flauschiges Häschen. Dann fange ich an zu häkeln und entwerfe die Anleitung. Dabei wird das Muster oft verändert und schließlich perfektioniert. Die Anleitungen sind erst dann fertig, wenn ich mit dem Endprodukt zufrieden bin und sie den Charakter des kleinen Wesens widerspiegelt, dabei bleibe ich meinem eigenen Stil stets treu, wodurch meine Kreationen einen hohen Wiedererkennungswert haben.
Haben Sie einige Tipps für Anfänger?
Die Nadelgröße und das Garn sind entscheidend. Anfänger sollten mit einem Garn arbeiten, das sich nicht so schnell trennt. Häkelnadeln Nr 3 und Nr 3,5 eignen sich gut – für den Anfang nur nicht zu kleine Nadeln verwenden. Dann einmal tief durchatmen und einfach loslegen. Arbeitet man mit jemandem zusammen, der das Handwerk schon beherrscht, kann man sich alles gut erklären lassen und sehen, wie es gemacht wird. Geduld ist beim Häkeln besonders wichtig. Die Devise lautet: Nicht aufgeben, denn Übung macht den Meister! Jeder kann häkeln lernen – unabhängig von Alter und Geschlecht – man muss es nur wirklich wollen!
Haben Sie Tipps, wie die Figuren lebendiger aussehen?
Alles spielt sich im Gesichtsausdruck der Figuren ab. Ich probiere zunächst verschiedene Positionen aus, bevor ich die Augen, Nasen oder den Mund annähe bzw. aufsticke. Es ist erstaunlich, wie ausschlaggebend die Position der Augen für den Ausdruck ist. Meine Amigurumi sehen immer ein wenig ulkig und niedlich aus, dazu müssen die Augen nah beieinander liegen. Das ist schlussendlich das Geheimnis und formt den Charakter des Wesens. Ein weiterer Tipp ist es, den Kopf der Amigurumi vor dem Anbringen der Augen zu befüllen, auch wenn die Anleitung genau vorgibt, in welcher Reihe die Augen liegen, denn nur so kann man sehen, wie das Gesicht tatsächlich wirkt.
Warum sind Amigurumi Ihrer Meinung nach so populär?
Ich weiß nicht genau, was es ist, aber die Amigurumi scheinen Menschen glücklich zu machen. Sie eignen sich gut als Geburtstagsgeschenk, sind knuddelige Spielzeuge und eine schöne Deko – und sie sind etwas besonderes, weil sie selbstgemacht sind. Ich denke, wir mögen es einfach, Dinge zu fertigen und einen Zeitpunkt der Ruhe zu finden, da wir in unserem Alltag viel zu beschäftigt sind. Gehäkelt und gestrickt wird schon seit mehreren Jahrhunderten und ich glaube nicht, dass wir jemals damit aufhören werden, weil es einfach zu viel Spaß macht!
Tessas aktuelle Designs findet Ihr in unserer dritten Amigurumi-Ausgabe: Fantastische Häkel-Ideen Amigurumi Vol. 3 Sonderheft 03/2014. Wenn auch Ihr Lust auf süße Amigurumi habt dann klickt Euch hier rein und holt Euch alle Infos zum Heft!
Deleted User am
Ich bin ein großer Fan von den kleinen Figuren. Leider gibt es so wenige Sonderhefte von Amigurumi. Die Anleitungen sind immer so einfach. Erstellt doch mal eine Anleitung für Möven in Allen Größen.
Besten Dank im Voraus