Psst, kann ich Euch etwas verraten? Ich habe einen neuen (nicht wirklich geheimen) Häkelauftrag angenommen. Der Name meines Auftrags: Mission Häkelborte! Und dank Lang Yarns ist das zum Glück keine Mission Impossible! Um die perfekte Mischung aus Material und Breite zu finden, habe ich die Borte mit vier unterschiedlichen Garnen angehäkelt. Da mein wichtigster Anspruch dabei Pflegeleichtigkeit war, sind alle Kandidaten bei 30° C im Schonwaschgang waschbar. Ich verrate Euch jetzt schon, dass manche Garne definitiv noch einmal in anderen Projekten Verwendung finden werden. Aber erst einmal heißt es: Häkelborten-Challenge accepted!
Merino 130 Compact
Der Name des Garns verrät bereits seine drei Kernpunkte: Es besteht aus 100% Merinowolle und ein 50 g leichtes Knäuel bringt es auf 130 m. „Compact“ heißt, dass die Enden der einzelnen Fasern dank aerodynamischer Effekte perfekt in den Faden eingebunden werden. Dadurch neigt das Garn kaum zu Pilling und behält seine glatte Oberfläche auch bei meiner Borte. Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte ich meinen, dass ich mit Baumwolle häkle.
Für die Borte habe ich die Wahl zwischen 24 Farben. Merino 130 Compact erfordert Nadelstärke 3,5 bis 4, was es zu einem echten Allrounder macht. Als Abschlusskante macht es eine gute Figur, noch besser kann ich es mir aber als Babykleidung vorstellen.
Norma
Beim ersten Anfassen bin ich hin und weg: Die kühle Mischung aus 55% Baumwolle, 35% Modal und 10% Viskose ist unglaublich weich, sodass ich am liebsten direkt ein luftig-leichtes Sommertop anschlagen möchte. Aber meine Mission lautet: Deckenbordüre! Mit Nadelstärke 4–4,5 verhäkle ich die 135 m des 50 g-Knäuels spielend leicht, denn Norma gleitet sehr gut über die Häkelnadel.
Bei dem Kettgarn gerate ich auch nicht in Gefahr, es versehentlich zu spleißen. Ja, das kann ich mir bestens an der Kante meiner Decke vorstellen. Vielleicht sogar in mehreren der 14 Farben?
Origami
Als Origami kannte ich bisher nur die japanische Papierfaltkunst. Bei Lang Yarns habe ich ein Garn mit 14 Farben entdeckt, das denselben Namen trägt. Das Knäuel wiegt 50 g und hat dabei eine Lauflänge von 100 m. Entsprechend fällt auch die Nadelstärke groß aus: Die Empfehlung liegt bei 4,5 bis 5.
Bei dem Bändchengarn aus reiner Baumwolle liegt die normalerweise innen liegende Seite außen, wodurch Origami eine sehr griffige, fast papierartige Oberfläche erhält. Dadurch entsteht beim Verhäkeln nicht nur ein Widerstand, sondern auch eine leichte Used-Optik bei der fertigen Borte. Das und der feste Griff gefallen mir an der Kuscheldecke nicht so gut, aber vielleicht wird ein rustikales Accessoire daraus.
Setasol
Setasol ist in meiner Auswahl der einzige Kandidat mit Dégradé-Effekt und punktet zudem mit 20% Seide, die zusammen mit 50% Baumwolle und 30% Modal ein hervorragendes Sommergarn ergibt. Bei Nadelstärke 5 bis 5,5 wird meine Borte sehr breit und würde so bei meiner Decke im Vordergrund stehen.
Dennoch führt mich das 100 g schwere Knäuel mit seinen 160 m in Versuchung – es ist einfach so schön weich und glänzend! Wie gut, dass die Sommersaison noch in den Startlöchern steht und ich mir noch eine luftige Stola häkeln kann!
Fazit
Ob Merino 130 Compact, Norma, Origami oder Setasol: Jedes Garn hat Eigenschaften, durch die es sich in meinen Augen besonders für bestimmte Projekte eignet. Für meine Borte habe ich übrigens Norma genommen, es hat mich sowohl mit seinem weichen Griff als auch mit der richtigen Breite der Borte überzeugt. Ich habe meine Mission mehr als erfüllt!
Deleted User am
Hallo Lena,
vielen Dank für den sehr informativen und anschaulichen “Wolletest”. Für die hübsche Borte hätte ich mir allerdings noch die Anleitung gewünscht.
Liebe Grüße, Annemarie
Lena am
Liebe Annemarie,
die Anleitung zu der Borte findest du in unserem Magazin “Häkelmuster-ABC”.
Liebe Grüße,
Lena