Sie findet in sich fast jedem Garnvorrat: Baumwolle. Dass die sommerliche Pflanzenfaser in einer großen Farbvielfalt erhältlich ist, dürfte kein Geheimnis mehr sein, doch auch in Sachen Struktur hat der vielseitiger Alleskönner einiges zu bieten.
Weil die Baumwollfaser äußerst stabil ist und eine enorm hohe Widerstandsfähigt aufweist, lassen sich daraus wunderbar Recyclinggarne herstellen. Bei locker verzwirnten Garnen wie diesem eignet sich eine Häkelnadel mit rundem Kopf, damit der Faden beim Einstechen nicht gespleißt wird.
Gasiert und mercerisiert ist Baumwolle wohl den meisten bekannt. Beim Gasieren werden abstehende Faserhärchen abgeflammt – der Faden wird glatter. Beim Mercerisieren wird die Faser in einer Natronlauge behandelt, sodass sie aufquillt und einen ebenen Querschnitt erhält. Das Resultat: ein seidiger Glanz.
Achtung, Verwechlungsgefahr! Bei klassischen Häkelgarnen wird die Stärke mit Zahlen angegeben, dabei gilt jedoch: Je kleiner die Zahl, desto dicker das Garn und umgekehrt. Das fest verzwirnte Garn findet häufig in dekorativen Stücken wie Bistrogardinen, Deckchen oder Spitzenbesätzen Verwendung.
Im Gegensatz zu tierischen Fasern ist Baumwolle verhältnismäßig schwer. Damit Pullover oder Kleider durch ihr Eigengewicht jedoch nicht ausleiern, kann Baumwolle auch als Kettengarn verarbeitet werden. Diese Garne zeichnen sich bei geringem Gewicht durch eine hohe Lauflänge aus, der Faden erscheint voluminös.
Aus der warmen Jahreszeit nicht wegzudenken sind Bändchengarne. Sie bestehen aus einem gewebten oder gestrickten Band. Damit die Garnstruktur voll zur Geltung kommt, sind offene Muster und große Nadeln hier besonders beliebt, da der Faden dadurch nicht zusammengepresst wird.
Wegen der dichten Faseranordnung und der glatten Oberfläche kann Baumwolle nur wenig Luft einschließen und wärmt nur wenig. Durch lockeres Verspinnen entsteht jedoch ein voluminöser Faden, der in dieser Kettstruktur nicht nur Wärme speichert, sondern auch flauschig ist: perfekt für Wollallerigker!