Vor einer gefühlten Ewigkeit hat mir Oma gezeigt, wie die Häkelnadel genutzt wird. Von Übungs- oder Probestücken hielt ich in kindlicher Ungeduld nichts und es kam, wie es kommen musste: Der erste Topflappen für Mama schrumpfte von Reihe zu Reihe, sodass ich schnell die Lust verlor. Am Ende war es eher ein Puppentopflappen. Als leidenschaftliche Strickerin nutzte ich meine Häkelnadel danach lange Zeit lediglich als nützliches Werkzeug, um gefallene Maschen wieder an Ort und Stelle zurückzubringen, oder um die allerletzten Maschen eines fertigen Strickstücks abzuketten. Dafür ist der praktische Haken nach wie vor in Gebrauch, aber irgendwann kam der Wunsch auf, die Häkelnadel auch wieder zu ihrem ursprünglichen Zweck einzusetzen. Mein damaliges Ziel: Amigurumi.
1. Ich brauche Anleitungen!
Da ich alles, aber wirklich alles vergessen hatte, war mein erster Schritt auf dem Weg zur Häkelkünstlerin der Erwerb einer Grundlagenanleitung, die mir die Techniken Schritt für Schritt und idealerweise mit Bildern erklärt. Ein Glück also, dass es die Häkel-Bibeln Vol. 1 und
Vol. 2 gibt, in denen alle wichtigen und weitergehenden Techniken erklärt werden – und das sowohl in Bildern als auch als Video-Tutorial!
Vol. 2 gibt, in denen alle wichtigen und weitergehenden Techniken erklärt werden – und das sowohl in Bildern als auch als Video-Tutorial!
2. Material zum Üben anschaffen – ja oder nein?
Eine einzelne Häkelnadel besaß ich ja schon und auch an Garn(resten) herrschte kein Mangel – Material musste oder vielmehr durfte ich für die ersten Versuche also nicht erst anschaffen. Ich bin ja (manchmal) vernünftig. Schade eigentlich, bei den tollen Häkelgarnen, die es gibt… Aber ich dachte mir: Wenn ich fleißig mit den vorhandenen Resten übe, kann ich bald richtige Projekte anfangen. Dann darf ich mich auf die Auswahl stürzen, um das perfekte Garn zu finden.
3. Und jetzt bitte auf Anhieb perfekt!
Die Erklärungen der Grundlagen und das Material waren da, es konnte losgehen! Tja… Von der erhofften sofortigen Perfektion – immerhin war ich kein kompletter Handarbeitsneuling – war aber leider nichts zu sehen: Die Luftmaschen wurden zu eng, die festen Maschen zu locker, das Übungsstück war voller Löcher. Und dann noch die Kunst, wirklich alle Maschen zu erwischen, damit mir nicht wieder das Malheur vom Topflappen passierte. Uff, zum Glück bin ich geduldiger als früher!
4. Versuch macht klug
Übung macht bekanntermaßen den Meister – das gilt auch beim Häkeln, wie ich feststellen durfte. Im Laufe der Wochen habe ich herausgefunden, dass es mir hilft, wenn ich die Luftmaschenkette mit einer größeren Nadel anschlage und die festen Maschen mit einer kleineren Nadel abhäkele. Merken Sie etwas? Richtig, ich musste mein Nadelsortiment erweitern. Merkwürdigerweise war das überhaupt kein Problem für mich… Ich glaube, der Häkelvirus hat mich infiziert! Und noch eine sehr angenehme Erkenntnis konnte ich verbuchen: Wenn ich einen Fehler mache und beheben will, ist das Aufribbeln längst nicht so stressig wie beim Stricken.
5. Ohne Fleiß kein Preis
Bis zu meinen angestrebten Amigurumi habe ich so lange Topflappen und andere Anfängerprojekte gehäkelt, bis ich die Grundtechniken beherrschte, ohne Loch an Loch zu produzieren. Ich habe mein Ziel mittlerweile erreicht und schon einige der süßen kleinen Figuren gehäkelt. Und ja, auch meine Häkelgarnvorräte sind gewachsen – Strickgarn eignet sich in vielen Fällen leider einfach nicht zum Häkeln… Ich hänge nach wie vor an den Stricknadeln, aber auch die Häkelnadel hat mich definitiv am Haken!