Egal, ob Sommermode oder weiche Kissenhüllen – aus Batist können ganz leichte Nähprojekte umgesetzt werden. Das Geheimnis des Stoffes liegt in seiner Herstellung: Leinwandbindung gepaart mit feinen Fäden. Dabei ist Batist nicht gleich Batist – je nach Material entstehen verschiedene Arten dieses Stoffes!
Was ist Batist?
Batist ist in Leinwandbindung gewebt. Bei dieser Bindungsart werden die Kett- abwechselnd über und unter den Schussfäden gewebt (mehr über die Bindungsarten erfahrt Ihr hier). Dadurch entsteht ein dünnes, schmiegsames und weiches Gewebe, das durchscheinend ist und eine sehr regelmäßige Oberflächenstruktur aufweist. Durch zusätzliche Veredelungsschritte (Merzerisieren) kann der Stoff leicht glänzend und robuster werden. Batist kann aus unterschiedlichen Materialien und Mischungen bestehen. Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen aber auch Chemiefasern wie Viskose oder Polyester kommen in Frage. Je nach Rohmaterial ändern sich die Stoffeigenschaften als auch der Name! Makobatist besteht aus der ägyptischen Mako-Baumwolle, die besonders hochwertig ist, wodurch das Endprodukt schön fein wird. Gerade körpernahe Textilien wie Unterwäsche und Bettwäsche werden aus dieser Batistvariante hergestellt. Werden natürliche mit künstlichen Fasern gemischt, ist es ein Schweizer Batist. Mit ihm werden vorwiegend Kleidungsstücke wie Oberteile genäht. Seltener anzutreffen ist der Glasbatist. Er ist, wie sein Name andeutet, besonders zart und dünn gewebt. Gardinen oder Schleier werden mit dem fast transparenten Gewebe genäht.
Generell ist Batist bei Sommerbekleidung, leichten Hemden sowie Blusen, und auch als Homewear oder -deko beliebt! Außerdem lässt er sich leicht bedrucken, bleichen und bügeln. Tischdecken und Gardinen aus Batist sind oft mit Stickereien verziert. Besonders häufig wird dafür die Loch- und Weißstickerei angewendet. Einziger großer Nachteil ist die geringe Lebensdauer. Aufgrund der leichten Beschaffenheit zeigen sich an den Nähstücken schnell die ersten Abnutzungsspuren.
Batist nähen
Wie bei allen Stoff ist das Vorwaschen wichtig, um späteres Einlaufen zu verhindern. Weil der Stoff so leicht und fein ist, ist Bügeln eine gute Methode, ihn vor dem Zuschnitt zu glätten und so saubere Schnittkanten zu erhalten. Beim Schneidwerkzeug habt Ihr freie Wahl, sowohl Schneiderschere als auch Rollschneider mit Schneidematte sind kein Problem. Batist wird wie bei allen dünnen Stoff am besten mit einer feinen Nähnadel mit ca. 75 NM genäht, dazu sollte die Nadel frisch sein!
Je nach Mischung kann Batist bei hohen Temperaturen gebügelt und gewaschen werden. Achtet auf die Pflegehinweise des Textils, bevor Ihr das Gewebe beschädigt. Zum Trocknen hängt Ihr es besser auf und verwendet nicht den Trockner, da Batist knitteranfällig ist.
Damit Ihr aus Batist noch die letzten coolen Sommerstücke nähen könnt, gibt es aus der Simply Kreativ Näh-Bibel kompakt 04/19 das angesagte Off-Shoulder-Oberteil mit Tunnelzug! Oder was würdet Ihr aus dem dünnen Stoff nähen?