Verschiedene Handarbeiten wie Nähen, Sticken oder Patchwork haben eins gemein: Wir brauchen unsere Hände dafür. Da ist es doch nur ganz natürlich, dass wir uns vor Nadelstichen an eben diesen schützen wollen. Denn so ein Stich zwiebelt ordentlich – da kann ich persönlich sehr gut drauf verzichten! Ihr doch bestimmt auch, oder? Daher greife ich zu einem Hilfsmittel, das schon meine Oma für ihre Stickarbeiten (ihre Leidenschaft war das kunstvolle Besticken von Tischdecken) in Benutzung hatte: einen Fingerhut.
Der Fingerhut wird für gewöhnlich am Mittelfinger getragen, mit dem dann sanft Druck auf die Nähnadel ausgeübt werden kann. Beim Handquilten wird die Nadel gleichmäßig mit einer schaukelnden Bewegung durch die Stoffschichten geschoben.
Was für verschiedene Varianten gibt es eigentlich und welches ist der richtige Fingerhut für mich?
Fingerhüte sind nicht erst seit heute ein praktisches Nähhelferlein, vielmehr finden sie schon seit der Jungsteinzeit Verwendung. Über die verschiedenen Zeitepochen hat sich allerdings einiges am Material und Design der kleinen Nähwerkzeuge verändert. Ob aus Porzellan, Messing, Bronze, Glas oder Gummi – sie bestanden und bestehen noch heute aus den unterschiedlichsten Materialien.
Fingerhüte werden entweder anhand ihres Durchmessers in Millimetern oder durch Größenangaben unterteilt. Es ist wichtig, eine Größe zu tragen, die auch passt. Daher sollte der Fingerschutz vor dem Kauf anprobiert werden – er sollte komfortabel zu tragen sein und nicht vom Finger rutschen.
Um Euch einen kleinen Überblick zu geben, stelle ich Euch jetzt die heute geläufigsten Fingerhüte vor:
- Aus Metall:
Metallische Fingerhüte haben einen erhabenen Rand, damit die Nadel nicht abrutschen kann. Sie werden am häufigsten für das Quilten von Hand verwendet. - Aus Leder:
Exemplare aus Leder werden hauptsächlich von Personen getragen, denen die Sperrigkeit der metallischen Version nicht gefällt. Manche Modelle haben aber noch eine kleine Metallplatte eingearbeitet. Die Nadel kann mit der Seite oder der Fingerspitze geschoben werden. - Aus Gummi und Metall:
Diese Variante besteht aus einer stabilen Metallkappe und einem flexiblen Gummikörper. Das Gummi gewährleistet einen guten Sitz und die gewellte Form des Körpers sorgt für eine ausreichende Belüftung des Fingers. - Aus Silikon und Kunststoff:
Ähnlich wie das Modell aus Gummi und Metall besteht der Körper aus elastischem Silikon und einer harten Kunststoffspitze. Der Silikon-Fingerhut besitzt Atmungsschlitze, welche die Transpiration reduzieren. - Nähringe:
Die als Nähring bekannten Fingerhüte sind oben offen, sodass die Fingerkuppe frei bleibt. Sie sind besonders für NäherInnen mit längeren Fingernägeln geeignet. - Fingerlinge:
Dieser besondere Fingerschutz bedeckt den ganzen Finger, somit kann auch die komplette Fingerseite genutzt werden.
Verwendet Ihr Fingerhüte? Wenn ja, mit welchen Exemplaren kommt Ihr am besten zurecht?