Es trug alle Elemente einer klassischen Liebesgeschichte, in der sich zwei einsame Personen treffen, um das Yin zu ihrem Yang zu finden, die verwandte Seele, die es nur einmal unter einer Million Menschen gibt. Aber es war alles andere als ein Märchen. Der Deutsche Armin Meiwes wünschte sich einen Mann zum Lieben – aber auch zum auf perverse Weise Hinrichten und Verspeisen. Dafür war ihm nicht irgendjemand recht. Die gesuchte Person sollte es genauso wollen wie er selbst. Er suchte im ganzen Land und fand schließlich im Internet seinen Traumprinzen: Bernd Brandes. Meiwes Vorgeschichte, die zu der fatalen Begegnung führte, liest sich ein wenig wie eine makabre Disney-Geschichte, und der Mord verliert dadurch ein wenig an Wirkmächtigkeit, dass Brandes sich seinen Tod selbst gewünscht hat. Die Tat war erschreckend und abstoßend, die Absichten dahinter waren es nicht unbedingt. Viele zweifeln noch heute, ob Armin Meiwes wirklich als Mörder bezeichnet werden sollte.