Die Strickmühle von Prym ist eine feine Sache – im Kurbelumdrehen lassen sich ellenlange Kordeln herstellen, die beinahe unendliche Einsatzmöglichkeiten bieten. Inspiration gefällig? Seht Euch doch diese schicken Untersetzer an, die von Seemannsknoten inspiriert wurden!
Aber eins nach dem anderen.
Wie funktioniert die Strickmühle?
Außer der Mühle braucht Ihr glattes Garn, am besten eines, das sich mit Nadelstärke 3–3,5 verstricken lässt, eine Schere und eine Häkel- oder Sticknadel.
Zunächst fädelt Ihr den Faden durch die kleine Öse, die der Kurbel fast gegenüber liegt sowie durch die darüber liegende Aussparung am oberen Rand. Gleichzeitig fädelt Ihr den Faden durch die Mühle, bis dieser am unteren Ende herausschaut.
Knotet eine Schlinge ins Garn, in die Ihr das beiliegende Gewicht einhängen könnt. Achtet darauf, dass sich diese zuziehen lässt, damit das Gewicht an Ort und Stelle bleibt. Es sorgt für einen gleichmäßigen Zug an der Kordel und so für ein glattes Maschenbild. Wird die Kordel länger, sollte das Gewicht regelmäßig nach oben versetzt werden.
Jetzt dreht Ihr die Kurbel vorsichtig so weit, bis der erste Haken den Faden gegriffen hat.
Kurbelt weiter, bis der Faden den zweiten Haken erreicht und legt ihn hinter diesen – der zweite Haken wird ausgelassen.
Der dritte Haken greift den Faden erneut, der vierte Haken wird wie der zweite ausgelassen.
Ab jetzt könnt Ihr munter drauf los kurbeln, bis die Kordel die gewünschte Länge erreicht hat. Am Anfang ist es ratsam, noch etwas langsamer zu Werke zu gehen, aber nach wenigen Runden könnt Ihr das Tempo anziehen.
Eure Kordel ist lang genug? Dann schneidet das Garn ab und dreht noch so lange weiter, bis die Kordel samt Fadenende aus der Strickmühle herausfällt.
Damit die Kordel auch bleibt, wie sie ist, müsst Ihr vorsichtig einige Runden aufribbeln und den Faden mit einer Häkel- oder Sticknadel durch die Maschen ziehen.
Fertig ist die Strickkordel, die ihr beispielsweise zu einem Untersetzer verknoten könnt.
Untersetzer
Sicher fallen Euch unendlich viele Möglichkeiten ein, die Kordeln zu verwenden, richtig? Für alle, die weitere Inspiration suchen, haben wir hier einen stylischen Untersetzer im Seemannsknoten-Look für Euch!
Dafür braucht Ihr:
– 1 Strickkordel von etwa 1,8 m Länge
– Filz
– Schere
– Textilkleber
So kompliziert, wie es auf den ersten Blick wirkt, ist das Flechtwerk nicht! Wir zeigen Euch Schritt für Schritt, wie es gelegt wird. Im Grunde besteht unser Untersetzer nur aus vier Schlingen, die wiederholt werden.
Um zu beginnen, legt Ihr ein spiegelverkehrtes C, wobei das lange Ende der Kordel nach unten zeigt.
Als nächstes legt Ihr das lange Ende über das kurze, sodass ein O entsteht – Eure erste Schlinge ist entstanden.
Für die zweite Schlinge legt Ihr das lange Ende halb über die erste Schlinge, sodass das Ganze entfernt an eine Brezel erinnert.
Die dritte Schlinge bildet Ihr gegenüber der ersten. So langsam wird es Zeit, das Kunstwerk zu fixieren: Dafür führt Ihr das lange Ende abwechselnd über und unter die bereits gelegten Schlingen.
Die vierte Schlinge schließt sich am unteren Rand des Knotens an. Auch hier wird das Ende abwechselnd über die Kordel und unter ihr hindurch geführt. Der letzte Weg sollte sie parallel zum Beginn liegen lassen.
An dieser Stelle ist es hilfreich, die Schlingen schon einmal auf eine gleichmäßige Größe zu bringen.
Legt den gesamten Weg noch zweimal parallel zu den bereits vorhandenen Schlingen, dann sollte das Kordelende auf der Unterseite liegen.
Um das Ganze zu fixieren, klebt Ihr die Enden an der Unterseite fest. Übertragt die Umrisse des Knotens auf den Filz, schneidet diesen entsprechend aus und klebt ihn an die Unterseite des fertigen Knotens.
Beschwert die Arbeit mit einem dicken Buch, damit sich die beiden Teile gut verbinden können und der Untersetzer etwas flach gedrückt wird. Fertig ist Euer neuer Untersetzer!
Übrigens: Strickkordeln lassen sich auch mit einer Strickliesel oder zwei Nadeln eines Nadelspiels herstellen – Letzteres zeigen wir Euch hier.