Bei vielen unserer gestrickten Werke reicht es aus, sie von Zeit zu Zeit kräftig durchzulüften. Aber irgendwann ist es mit Lüften nicht mehr getan. Ein Blick auf die Garnbanderole beantwortet die Frage, ob ein Garn waschbar ist und wenn ja, wie. Bei maschinenwaschbaren Garnen ist Waschen also kein Problem, aber was ist, wenn auf der Banderole der Waschbottich mit der Hand darin abgedruckt ist? Die Bedeutung ist klar: Für dieses Garn wird Handwäsche empfohlen! Das ist aber kein Grund, in Panik zu verfallen: Alles, was Ihr dafür braucht, sind ein Waschbecken und Wollwaschmittel oder Shampoo.
Grundsätzlich gilt: Alle Strickstücke auf links drehen, damit die Farben und Strukturen der sichtbaren Außenseite beim Waschen nicht allzu sehr beansprucht werden.
Waschen
Der nächste wichtige Punkt ist die Waschtemperatur: Das Wasser im Becken sollte nie heißer als 30°C sein. In dem so temperierten Wasser wird spezielles Wollwaschmittel oder etwas von eurem Lieblingsshampoo aufgelöst. Auf Weichspüler solltet Ihr verzichten. Das Strickstück in die Lauge legen und nur ganz behutsam bewegen und wenden. Reibereien oder Behandlungen mit einer Bürste sollten unbedingt vermieden werden! Werden die mechanischen Einflüsse zu groß, kann es passieren, dass der Lieblingspullover verfilzt.
Spülen
Anschließend muss das Waschmittel ausgewaschen werden. Dazu das Strickstück vorsichtig mehrfach in frischem Wasser ausspülen, bis dieses klar bleibt. Ganz wichtig hierbei ist es, Temperatursprünge zu vermeiden und das Spülwasser auf die gleiche Temperatur zu bringen wie die Lauge! Bei zu großen Temperaturunterschieden besteht wieder die Gefahr des Verfilzens. Kleiner Tipp: Mit einem Badethermometer lässt sich überprüfen, ob das Wasser immer dieselbe Temperatur hat.
Verziehen der tropfnassen Strickstücke vermeiden
Achtet beim Herausheben der Strickstücke aus dem Wasser darauf, dass sie nicht zu sehr gedehnt werden, sonst werden Pullover zu Minikleidern und aus Puppenschals solche, die die stolze Puppenmutter selbst tragen kann. Das lässt sich vermeiden, indem Ihr mit beiden Händen unter die Strickstücke fasst.
Trocknen
Auf das Waschen folgt das Trocknen, schließlich möchten wir unsere Schätzchen bald wieder ausführen. Auch hier gilt: Vorsicht ist die Mutter der Wollpulloverkiste!
Auswringen ist bei gestrickten Werken absolut fehl am Platze, stattdessen sollten die Strickstücke nur sehr vorsichtig ausgedrückt werden. In einem zweiten Schritt platziert Ihr das Teil auf einem Frotteehandtuch und rollt dieses zusammen. Durch vorsichtiges Auspressen entfernt Ihr weiteres Wasser. Danach ist Geduld gefragt: Das Strickstück wird auf einem trockenen Handtuch ausgebreitet und in Form gezogen, anschließend wird es liegend getrocknet. Dabei sollte auf direkte Sonneneinstrahlung verzichtet werden, da die nun strahlend sauberen Teile sonst Gefahr laufen, auszubleichen.
Das Handwäschesymbol verlangt also keine außergewöhnlichen Fähigkeiten von euch, sondern nur besondere Vorsicht. Und nach einer Handwäsche reicht es wieder für eine Weile, wenn die Sachen gelüftet werden.
Deleted User am
mach es auch so, aber beim letzten Spülgang kommt ein Schuss Glyzerin ins Wasser. Das ist so ähnlich wie Lanolin ohne zu fetten. Die Wolle ist danach schön weich, flußt nicht so stark und man kann leicht filzig gewordene Strickstücke retten.
Deleted User am
Liebe Lena,
da bin ich ganz Deiner Meinung.
Vor dem Fernseher sitze ich immer mit 5 Nadeln und ganz unterschiedlchen Garnen und stricke Socken oder etwas für die lieben Kleinen.
Beschäftigst Du Dich auch mit der Enstehung der Wolle? (waschen, spinnen, färben) oder dem Weben?
viele Grüße
Elke
(aus Stuttgart, viele Grüße von Klaus, der sitz neben mir)