Für viele von uns Stricker*innen sind Bändchengarne eine Herausforderung, die uns schon mindestens einmal kurz zur Verzweiflung gebracht hat. Das Garn verdreht sich, zeigt uns die langweilige Rückseite und aus dem zarten Band wird irgendwann eine störrische Kordel. Doch Frustration muss nicht sein, denn stricken soll uns allen ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht zaubern.
Deshalb haben wir hier einige Tipps und Tricks für Euch, mit denen die Bändigung des Bändchens gelingt und außerdem gleich einen passenden Garnvorschlag – vielleicht für die neue Lieblingstasche oder einen grobgestrickten Lochmusterpulli?
Bändchengarne von Katia: “Washi” und “Winter Washi”
Wollt Ihr Spaß mit Bändchengarnen haben? Katia wartet mit Washi und Winter Washi auf und sorgt dafür, dass Ihr Euch die Bändchengarne in jeder Jahreszeit um den Finger wickeln könnt. In
27 Sommer- und 13 Winterfarben sorgen die melierten Garne für ausreichend Abwechslung in der Wollkiste. Beide Garne benötigen eine Nadelstärke von mindestens 8 mm und eignen sich damit vor allem für tolle Accessoires und Home-Deko wie Kissen, Taschen oder sommerliche Decken, aber selbstverständlich auch für aufregende Kleidungsstücke. Außerdem können Washi und Winter Washi auch hervorragend zum Tunesischen Häkeln verwendet werden. In unserer Tunesischen Häkel-Bibel (Vol. 2) findet Ihr die Anleitung für eine farbenfrohe und geräumige Tasche aus Washi.
Gut zu wissen
Während die Sommerversion Washi aus 70% Polyester und 30% Viskose zusammengesetzt ist, wartet Winter Washi mit einer wärmenden Version auf: 47% Polyester, 20% Viscose und
13% Polyacryl werden durch jeweils 10% Mohair und Polyamid ergänzt.
Bei einem Gewicht von 100 g besitzt Washi eine Lauflänge von 100 m, Winter Washi kann 150 m bieten. Die Maschenprobe beider Garne bei Nadelstärke 9 ist identisch. Somit könnt Ihr Eure Werke ganz der gewünschten Jahreszeit entsprechend variieren. Beide Garne können außerdem bei
30 Grad in der Maschine gewaschen werden.
Tipps und Tricks zum Bändigen von Bändchengarnen
Damit der Traumpullover mit Washi oder anderen Bändchengarnen auch gelingt, haben wir Euch ein paar hilfreiche Tipps zusammengestellt:
• Beim Stricken solltet Ihr idealerweise Nadeln mit abgerundeten Spitzen verwenden, damit die Nadelspitze im Eifer des Gefechts das Bändchen nicht beschädigt.
• Um unschöne Knicke im Garn zu vermeiden, könnt Ihr das Knäuel beim Stricken in eine Garnschale oder eine Box legen, sodass es sich nicht zu schnell entrollt. Indem Ihr das Garn locker durch die Hand und um den Finger gleiten lasst, ohne es mehrmals herumzuwickeln, verdreht es sich außerdem nicht so schnell.
• Wenn das Garn nach einiger Zeit doch etwas verdreht ist, dann sichert am besten Euer Strickstück auf den Nadeln, fasst das Garn nahe am Knäuel und lasst das Gestrick mit den Nadeln nach unten baumeln, damit sich das Garn wieder von selbst aufdreht.
• Einzelteile, die mit Bändchengarn gestrickt wurden, lassen sich gut mit einem etwas dünneren Wollgarn zusammennähen. Bei ausgefallenen Bändchengarnen, z.B. mit abstehenden Glitzerfäden oder Pailletten, ist es außerdem oft schwierig, glatte Ränder an den Außenkanten zu erhalten. Hier lohnt es sich, die ungleichmäßige Kante einzuschlagen und von Hand anzunähen.
• Ist Euer Garn ein Web- oder Strickbändchen, dann sichert die Fadenenden zusätzlich mit einem Knoten, damit diese sich nicht weiter aufribbeln können. Bei besonders glatten Garnen kann es hilfreich sein, das Fadenende mit einigen Stichen Nähgarn im Gestrick zu fixieren, sodass es nicht wieder herausrutscht.
“Washi” im Strick-Test
Und wie hat sich Washi beim Stricken geschlagen? Das Garn besitzt eine flauschig-weiche, leicht angeraute Oberfläche, die etwas an zartes Vlies erinnert, und liegt leicht in der Hand. Das dünne aber breite Garn zu meistern, ist anfangs eine kleine Herausforderung. Hier empfiehlt es sich, jeweils einen Garnabschnitt vor dem Verstricken glattzustreichen, sodass das Garn nicht knittert und seine leicht melierte Oberfläche zeigt. Bei Winter Washi ist das Bändchen außerdem von zartem Mohairgarn umwickelt, was es noch flauschiger macht und für einen zusätzlichen Farbeffekt sorgt.
Die Bändchen sind los
Mit Washi und Winter Washi könnt Ihr Euch an Projekte für warme und kühle Tage wagen. Vorbei sind die Zeiten, in denen das Bändchen auf den nächsten Strandpulli warten musste. Die beiden Garne warten nur darauf, zu schicker Home-Deko oder einem gemütlichen Oversize-Pullover verarbeitet zu werden. Ran an die Nadeln und Schluss mit der Schonfrist für Bändchengarne!
Deleted User am
Ich verarbeite zur Zeit von LANA GROSSA “Alcanto”Wildlederimitatgarn.Es rutscht auf der Nadel nicht-es wird alles sehr fest.Gibt es da eine Nadelart die sich eignet,um das Garn besser gleiten zu lassen?(metall,Bambus,Plast…
Viele Grüsse Eva!
Daniela am
Hallo Eva,
Für ein Garn wie Alcanto empfiehlt sich tatsächlich eine glatte Nadel, auf der das Garn gut gleiten kann. Ich persönlich würde deshalb zu Metallnadeln greifen. Zusätzlich kannst Du für eine lockere Fadenspannung sorgen, indem Du das garn lediglich ein Mal um den Finger wickelst und das Garn keinem großen Zug aussetzt (wenn du beispielsweise das Knäuel beim Stricken gerne neben Dir auf dem Boden liegen hast, kannst Du es stattdessen auf einen Tisch legen und sicherstellen, dass kein starker Zug auf den Faden ausgeübt wird). So gleiten dann auch die Maschen lockerer von der Nadel.
Viel Erfolg beim Stricken,
Daniela