Als Kind träumte ich immer vom eigenen, weißen Himmelbett – fließende Stoffe, die sanft im Luftzug wiegen, und eingekuschelt in Abermillionen von weichen Kissen, die mit Quasten und Stickereien verziert sind. Neben dem Bett steht der Schminktisch im Vintage-Look mit vielen glitzernden Flakons und Fläschchen und der flauschige Kunstpelzteppich streichelt meine Füße, wenn ich mein Reich betrete. So kitschig es sich auch anhören mag, ich bin nicht allein mit diesem Einrichtungstraum. Wie im Märchen leben und sich wie eine Prinzessin gut gehen lassen – diesen Wunsch hegen viele und manche erfüllen ihn sich mit ihrem eigenen Zimmer oder einer Wohnung im romantischen Stil.
Dabei ist diese Einrichtungsart zeitlos und kommt niemals aus der Mode. Sie erlebt je nach Phase einen Aufwärts- oder Abwärtstrend, aber ganz verschwinden wird sie nie. Denn die Sehnsucht nach Nostalgie ist tief in uns verwurzelt, verspricht sie doch Wärme und Schutz und erinnert uns mit ihrem Look an die fabelhafte Welt von Aschenputtel, Dornröschen und Co.
Farben- und Formenspiel
Ausschlaggebend sind helle, pastellige oder warme Töne mit floralen Mustern und feinen, mitunter zahlreichen Details. Weiß oder Creme ist für viele Raumkompositionen die Hauptfarbe. Ob detailliert und verspielt oder dezent und zurückhaltend, der Stil strahlt Geborgenheit und Gemütlichkeit aus, die zum Verweilen einlädt. Dabei muss nicht einmal das ganze Interieur in Rosa und Spitze gehalten werden, um den Look zu kreieren. Zarte Baldachine, glitzernde Kronleuchter oder ein verschnörkelter Wandspiegel – ein Element reicht aus, um das Flair zu erschaffen. Wer aber in den Märchenwald entfliehen möchte, sollte sich einen roten Faden bei der Dekoration und Farbwahl überlegen. Denn Romantik ist nicht immer gleich Romantik. Es gibt verschiedene Auslegungen des Stils. Die Skala reicht dabei von kitschig mit vielen lieblichen Dekorationselementen, Blumenmustern und weichen Stoffen bis hin zu reduziert mit sanften Farben, minimalistischem Dekor und bewusst eingesetzten Highlights.
Der Sprung von Romantik Chic zu Shabby Chic ist gar nicht mal so groß. Auch bei Shabby Chic werden Verspieltheit und Feminität großgeschrieben. Dieser Stil wird aber noch zusätzlich mit alten Möbeln und Flohmarktfunden erweitert, wodurch er seine Einzigartigkeit erhält.
Der Prunk vergangener Zeiten
Woher stammt eigentlich unsere Vorstellung von einem romantischen Zimmer? Neben der beliebten Märchenwelt sind auch historische Stile Inspirationsquellen: prunkvolle Säle mit ihren beeindruckende Farben und Muster aus der Barock- und Rokokozeit. Verschnörkelte Formen und Raffungen sowie prächtige Möbeln sind Merkmale dieser Epochen, die mit in dem Look einfließen. Ein bisschen vom Glanz und Glamour Versailles’ kann so in die eigenen vier Wände einfließen. Aber aufgepasst: Zu viele Möbel dieser Art oder Formen und Details können schnell zu viel wirken und den Raum erdrücken.
Für die eigene persönliche Einrichtungsnote gibt es beim Romantikstil viel Freiraum: entweder durch die Wahl der Farben oder Tapeten oder durch Accessoires und Möbel. Viele Materialien und Strukturen können nach Wunsch miteinander kombiniert werden. Stellt Euch einfach das zusammen, was Euch schon immer gefallen hat. Zu kitschig oder überladen? Kein Problem, denn beim Romantik Chic ist das möglich und sogar erwünscht.
Egal ob mädchenhaft verträumt oder stylisch minimalistisch – für jede Auslegung gibt es passende DIY-Projekte, um Eure Wunscheinrichtung zu verwirklichen. Wie wäre es mit der gestickten Botschaft aus der Simply Kreativ 02/2016 oder dem romantischen Tischset aus der Simply Kreativ 03/2016? Teilt Eure romantischen Schmuckstücke mit uns auf unserer Simply Kreativ Facebookseite!
Bilder: shutterstock
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Ich bin noch ganz neu hier und stöbere mich vorerst ganz fasziniert hier durch.
Ein erstes kleines Dankeschön schon mal für die Möglichkeit dazu… 🙂