Eine Häkelnadel und Garn – mehr braucht man eigentlich nicht, um sofort mit dem Häkeln loslegen zu können. Oder vielleicht doch? Es gibt ein paar praktische Helfer, die in Eurem Handarbeitskorb nicht fehlen sollten, damit Ihr für (fast) alle Häkelfälle bestens gerüstet seid.
Häkelnadeln
Ob bunt, ob schlicht – ohne Häkelnadel geht es nicht. Deshalb ist es umso schöner, dass wir aus einer riesigen Vielzahl von verschiedenen Modellen wählen können, sodass wir nicht nur für jedes Projekt gerüstet sind, sondern gleichzeitig unsere persönliche Häkeltechnik bestmöglich unterstützt wird.
Meine Nadelsammlung ist ziemlich bunt gemischt. Von der Garnnadel in Stärke 0,6 mit goldener Spitze bis zur selbstgeschnitzten 10er-Nadel (die seht Ihr übrigens in unseren Häkelvideos zum Tunesisch häkeln) ist eigentlich alles dabei. Bei den verschiedenen Nadelgrößen haben die unterschiedlichen Materialien, aus denen der Haken bestehen kann, ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile. Holz, Bambus und Kunststoff sind sehr leicht, deshalb sind sie gut für größere Nadeln geeignet, die dann nicht so schwer in der Hand liegen.
Bei sehr trockenen Garnen, etwa matter Baumwolle, greife ich allerdings eher zur Holz- als zur Kunststoffnadel, da die Kunststoffoberfläche etwas griffiger ist und das Garn nicht so gut gleiten kann.
Diese drei Materialien stoßen jedoch ab einer gewissen Nadelstärke an ihre Grenzen. Sehr feine Häkelnadeln sind daher aus Aluminium oder Stahl, da sie trotz der geringen Materialstärke präzise verarbeitet werden können und gleichzeitig stabil genug sind.
Neben dem Haken ist auch der Griff am anderen Ende der Nadel wichtig. Haltet Ihr Eure Häkelnadel wie einen Stift oder wie ein Messer, denn das kann Eure Vorliebe für gewisse Griffformen beeinflussen. Von einfachen, graden Griffen mit oder ohne Daumenablage, über fein gedrechselte bis hin zu ergonomischen Griffen ist auf dem Häkelnadelmarkt alles zu finden. Mit der Zeit werdet Ihr feststellen, mit welcher Griffform Ihr am besten und vor allem ermüdungs- und schmerzfrei häkeln könnt.
Schere
Scharf, spitz und klein – das sollte Eure Handarbeitsschere am besten sein. Scharf, damit Ihr Fäden ohne Ausfransen abschneiden könnt, denn dann lassen sie sich einfacher in die Sticknadel fädeln. Spitz, damit Ihr die Fäden dicht am Häkelgrund abschneiden könnt und klein, damit Ihr sie überall hin mitnehmen könnt (außer vielleicht ins Flugzeug). Auf gar keinen Fall, wirklich auf gar keinen Fall, solltet Ihr mit Eurer Handarbeitsschere Plastik, Klebestreifen oder gar Draht schneiden (auch nicht, wenn er super dünn ist). Nicht nur, dass die Scherenblätter dadurch abstumpfen können, dadurch könnten auch Schmutz und Klebereste auf die Schere und damit auch auf Euer Projekt übertragen werden.
Lineal und Maßband
Bei den meisten Projekten ist es unumgänglich, dass irgendetwas ausgemessen werden muss, sei es der Abstand zwischen den Sicherheitsaugen, der Durchmesser einer Grundfläche oder gar die nicht sonderlich geliebte Maschenprobe. Ein Lineal sollte deshalb unbedingt zu Eurer Grundausstattung gehören. Auch ein Maßband ist überaus hilfreich, denn mit ihm lassen sich der Umfang von Körpern und größere Stücke ausmessen. Maßbänder können im Laufe der Zeit durch die Beanspruchung jedoch ausleiern, sodass die Maßangaben ungenau werden. Gleicht das Maßband deshalb alle paar Monate mit einem Lineal ab, um seine Richtigkeit zu überprüfen. Besonders praktisch sind Rollmäßbänder, denn sie wickeln das Band nicht nur blitzschnell auf, sondern weisen am Ende meist auch einen kleinen Haken auf, der am Beginn des Messabschnitts festgesteckt werden kann.
Stecknadeln
Wenn es etwas gibt, von dem man nie genug haben kann, dann sind es Stecknadeln. Ihren großen Auftritt haben sie meist beim Spannen des Projektes und ich bin selbst immer wieder überrascht, wie viele Stecknadeln zum Spannen eines einfachen Granny Squares gebraucht werden können. Weil beim Spannen häufig Feuchtigkeit (Wasser oder Wasserdampf) oder Wärme (Bügeleisen) zum Einsatz kommen, sollten Eure Stecknadeln unbedingt rostfrei und hitzeunempfindlich sein. Ansonsten können Rostflecken entstehen, die sich nur schwer wieder entfernen lassen oder die Nadelköpfe könnten schmelzen und sich untrennbar mit den Fasern der Häkelei verbinden. Greift deshalb am besten auf Stecknadeln mit Glasköpfen zurück oder auf T-Stecknadeln, die ganz aus Metall bestehen.
Um Teile zum Zusammennähen aufeinander zu stecken, gibt es längere Stecknadeln, die meist auch größere Köpfe haben. Diese können auch aus Plastik sein, wenn Ihr daran denkt, sie vor dem Bügeln zu entfernen.
Maschenmarkierer
Ich gebe es offen zu: ohne Maschenmarkierer wäre ich bei manchem Projekt verloren gewesen. Die kleinen praktischen Helfer sind unerlässlich, wenn es darum geht, den Rundenanfang zu markieren, die Position von Ab- und Zunahmen zu kennzeichnen oder eine Arbeitsschlinge zu sichern. So vielfältig wie ihre Einsatzmöglichkeiten sind, so vielfältig ist auch ihre Erscheinung, denn wenn Ihr keine verschließbaren Maschenmarkierer zur Hand habt, könnt Ihr auch problemlos auf Alternativen ausweichen, so erfüllt etwa eine kleine Sicherheitsnadel denselben Zweck. Sehr praktisch sind auch Büroklammern, die einfach in die Maschen gesetzt werden können. Und zur Not tut es auch ein Stück kontrastfarbenes Garn. Ich setze immer einen Knoten in beide Enden des Fadens, damit er nicht so leicht aus der Masche rausrutschen kann.
Sticknadeln
Beim Häkeln lassen sich Fadenenden zwar oftmals schon während der Arbeit problemlos mit einarbeiten, aber ganz um das Vernähen kommen wir leider nicht drumrum. Außerdem muss hin und wieder auch eine Naht ohne Häkelnadel geschlossen werden. Sticknadeln sollten deshalb in keiner Grundausstattung fehlen. “Warum denn ausgerechnet Sticknadeln?” werdet Ihr fragen. Sticknadeln mit stumpfer Spitze gleiten besser durch die Maschen, sodass die Gefahr geringer ist, dass der Faden gespleißt und dadurch geschädigt wird. Außerdem weisen Sticknadeln meist ein größeres Öhr als Nähnadeln auf, somit lassen sich auch Häkelgarne problemlos einfädeln. Wenn es mal richtig dicke kommt, gibt es auch spezielle Wollnadeln, die entweder ganz aus Metall bestehen oder mit einem flexiblem Öhr ausgestattet sind. Mit diesen Exemplaren lassen sich auch super chunky Garne oder Effektgarne vernähen.
Stift und Papier
Während des Häkelns Zettel und Stift parat zu haben ist überaus hilfreich. So könnt Ihr Euch die Stelle in der Anleitung notieren, an der Ihr gerade wart, eine Strichliste über die Runden führen oder auch schnell einen kleinen Entwurf auf das Papier zaubern. Aus persönlicher Erfahrung rate ich Euch dazu, statt loser Zettel lieber ein kleines Notizbuch anzulegen. Die Anleitung für meinen Wäscheklammerbeutel habe ich nie wiedergefunden… In Eurem kleinen schlauen Büchlein könnt Ihr alle wichtigen Informationen zu Eurem Projekt sammeln und zum Beispiel auch die Garnbanderole einkleben. Im Laufe der Zeit entsteht ein richtiges Häkeltagebuch, durch das Ihr immer gerne blättern werdet.
Gibt es noch etwas in Eurer Häkel-Grundausstattung, ohne das Ihr nicht auskommen könnt? Dann verratet es uns in den Kommentaren!
Deleted User am
Hallo!
Ich suche schon seit einiger Zeit nach diesen Sicherheitsaugen für die Amigurumis. Wo kann man sie bestellen? In Handarbeitsläden gibt es sie auch nicht.
Liebe Grüße
Barbara
Lisa am
Liebe Barbara, wenn du in deine Suchmaschine Schlagwörter wie “Sicherheitsaugen kaufen” eingibst, werden dir verschiedene Online-Shops aufgelistet, bei denen du diese erwerben kannst. Außerdem kannst du auch den Durchmesser der Augen bestimmen. LG und viel Spaß beim Amigururmihäkeln, Lisa
Deleted User am
Einen Teil der Grundausstattung habe ich,Dabefestgestellt da fehlt mir noch einiges,habe ja erst vor 3Monaten angefangen zu häkeln,hab vorher immer gestrickt.