Sie sorgen für klasse Strukturen beim Häkeln und machen aus einfachen Projekten echte Wow-Stücke: Schlingenmaschen. Zugegeben, das voluminöse Muster ist etwas tricky, doch mit dem richtigen Werkzeug und etwas Übung habt Ihr den Dreh bald raus. Wir zeigen Euch gleich zwei Techniken, mit denen sich die dekorativen Schlaufen häkeln lassen.
Die richtige Häkelnadel für Schlingenmaschen
Im Prinzip lassen sich Schlingenmaschen mit jeder beliebigen Häkelnadel arbeiten, doch mit einigen funktioniert die Technik besser. Die Zing-Häkelnadeln von KnitPro haben sich als besonders praktisch erwiesen. Weil sie keinen Griff, sondern nur eine Daumenablage aufweisen, haben sie einen besonders langen Schaft. Dieser ist nützlich, da der Faden von weit hinten gegriffen werden muss und dabei die Arbeitsschlinge nicht größer gezogen wird. Außerdem sind die bunten Metallnadeln wunderbar glatt. Somit lassen sich Garne aller Art, sei es Baum- oder Schurwolle, bestens verarbeiten.
Die Zing-Häkelnadeln sind sowohl einzeln als auch im Set erhältlich. Alle Infos zu den leichtgewichtigen Alleskönnern findet Ihr hier. Unter dem Link findet Ihr auch noch eine kleine Gratis-Anleitung …
Schlingenmaschen, Variante 1
Die erste Technik zum Häkeln von Schlingenmaschen wird in der Hinreihe gearbeitet. Oftmals werden Schlingenmaschen mit festen Maschen kombiniert, aber grundsätzlich können sie auch mit höheren Maschen wie halben Stäbchen oder Stäbchen gehäkelt werden.
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1) Mit dem Daumen der fadenführenden Hand den Arbeitsfaden in der gewünschten Länge nach unten drücken. So wird die Schlingengröße beeinflusst. 2) Nun die Häkelnadel in die nächste Masche einstechen, dabei liegt der Arbeitsfaden unter der Nadel. 3) Den Arbeitsfaden umschlagen und durch die Masche holen, 4) dann erneut umschlagen und durch beide Schlingen ziehen, um die feste Masche zu beenden.
Vorderseite Rückseite
Vor- und Nachteile
Bei dieser Technik zum Schlingenmaschen häkeln ist es besonders einfach, eine gleichmäßige Schlingengröße zu erzielen. Hier habe ich zum Beispiel darauf geachtet, dass der Daumen immer dicht unter der Oberkante der Arbeit liegt. Im Vergleich zu Variante 2 ist diese Methode zudem schneller gearbeitet, da die gewohnte Fadenhaltung beibehalten werden kann. Die Schlinge selbst ist jedoch weniger stark gesichert, sodass sich die Maschen lockern können. Die Technik eignet sich daher besser für Projekte, bei denen die Rückseite wenig bis nicht beansprucht oder geschützt wird. Das wären zum Beispiel Amigurumi oder Decken, deren Rückseite mit Stoff oder Vlies gefüttert ist.
Schlingenmaschen, Variante 2
Im Gegensatz zu Variante 1 wird diese Methode für gehäkelte Schlingenmaschen in der Rückreihe ausgeführt.
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Es kann hilfreich sein, die gewohnte Fadenhaltung zu ändern, um gleichmäßig und (einigermaßen) schnell arbeiten zu können. Bei mir persönlich hat es gut funktioniert, 1) den Arbeitsfaden nur einmal über den Zeigefinger zu legen. Auf der Handinnenfläche verläuft der Faden vor Mittel- und Ringfinger sowie hinter dem kleinen Finger. Um die Schlingenmasche zu bilden, 2) die Nadel in die nächste Masche einstechen und am Arbeitsfaden rechts vorbeiführen. 3) Den Faden greifen, der hinter dem Zeigefinger liegt, um diesen durch die Einstichstelle zu ziehen.
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An dieser Stelle ist hilfreich, 4) den Arbeitsfaden mit dem Mittelfinger zu fixieren, um die Fadenspannung zu halten. 5) Den Arbeitsfaden greifen, und durch beide Schlingen auf der Nadel ziehen. 6) Die Schlingenmasche ist fertig!
Vorderseite Rückseite
Vor- und Nachteile
Das ist eine Technik, für die man wirklich etwas Übung braucht. Es ist nicht leicht, durchgehend eine gleichmäßige Spannung zu halten, deswegen sollte hier viel bei der Fadenhaltung experimentiert werden. Da der Zeigefinger nicht direkt an der Arbeit liegt, ist es hier auch kniffliger, eine gleichmäßig große Schlingen zu bilden. Der große Pluspunkt bei dieser Methode ist jedoch, dass es keine lockeren Fäden auf der Rückseite gibt. Durch den verkreuzten Arbeitsfaden sind die Schlingenmaschen stabil und lösen sich nicht auf.
Projekte mit Schlingenmaschen
Wenn Ihr nun eine Herausforderung sucht und Schlingenmaschen häkeln möchtet, haben wir direkt ein paar Projekte für Euch. In der Simply Häkeln 01/2017 (als ePaper erhältlich) findet Ihr für den Einstieg in die Technik einen flauschigen Schal samt passendem Täschchen.
Und wer es exotisch mag, der kommt mit der Simply Häkeln 02/2019 (als Print- und ePaper-Ausgabe erhältlich) voll auf seine Kosten. Die flauschige Decke mit coolem Giraffenfleckenmuster ist garantiert ein Hingucker in jedem Wohnzimmer.