Kein anderes Tool ist in der DIY-Welt so angesagt wie dieser! Im Sturm eroberte die Punch Needle alle Stickfans und zog auch Nicht-Sticker*innen in ihrem Bann. Mit ihr können spielend leicht Schlaufen oder Plattstiche in das Gewebe gearbeitet werden, um so flauschige Oberflächen und Motive mit 3D-Struktur herzustellen. Bisher war Sticken für mich eher nebensächlich, aber das neuartige Stickwerkzeug hat auch mich überzeugt, mit ihm meine ersten Stickversuche zu wagen.
Sticken mit der Punch Needle
Die Punch Needle mit 5 mm Durchmesser wird mit einer Einfädelhilfe für das Garn mitgeliefert, die im Prinzip ein langer Nadeleinfädler ist. Zum Einfädeln schiebt Ihr den Einfädler von der Spitze aus durch das Werkzeug, führt am anderen Ende das Garn durch die Schlaufe und zieht es mitsamt dem Einfädler zur Spitze durch. Anschließend fädelt Ihr auf die gleiche Weise das Garn durch die Öse in der Nadelspitze. Die Punch Needle ist jetzt einsatzbereit.
Mithilfe des Reglers könnt Ihr verschiedene Schlaufenhöhen einstellen. Stufe A ist die höchste mit 53 mm. Dann folgen B mit 43 mm, C mit 34 mm und die kürzeste als Stufe D mit 24 mm. Die Höhenunterschiede ergeben ein komplett anderes Schlaufenbild, das Ihr am Beispiel gut sehen könnt: Links oben ist Stufe A, rechts davon Stufe B, unten links Stufe C und als letztes ist Stufe D. Durch diese Option könnt Ihr nicht nur über die Garnart oder Farbe andere Stichergebnisse erzielen, sondern auch mit den Schlaufen selbst variieren.
Zum Sticken benötigt Ihr neben der Punch Needle einen Stickstoff (hier Mönchstoff von Rico Design), passende Garne (hier u. a. Luxury Magic Mohair und Essentials Soft Merino von Rico Design), einen Stickrahmen und einen Bleistift oder ähnliches zum Aufzeichnen. Der Stoff wird fest in den Rahmen eingespannt und von der Rückseite aus die Flächen für die einzelnen Farben eingezeichnet. Denn mit der Punch Needle wird von hinten gearbeitet, damit die Schlaufen sich auf der Vorderseite befinden!
Jede Fläche habe ich nach und nach ausgefüllt, wobei ich von der jeweiligen Außenkante aus die Schlaufenhöhe graduell von hoch zu kurz veränderte. Der Mönchstoff ist sehr weich und in Leinwandbindung gewebt. Dadurch ist das Einstechen mit der relativ großen Nadelspitze kein Problem gewesen! Achtet nur darauf, dass die Seite mit der schrägen Spitzenöffnung immer in Stickrichtung zeigt, damit die Schlaufen regelmäßig gearbeitet werden.
Sticken leicht gemacht!
Das Sticken war sehr einfach und es ging unglaublich schnell. Für einen Stickrahmen mit einem Innendurchmesser von 10 cm brauchte ich nur ca. 2 Stunden! Wenn mir einige Passagen nicht gefielen, konnte ich problemlos die Schlaufen herausziehen und wieder neu beginnen.
Zum Schluss verklebte ich die Rückseite mit Stoffkleber, dabei muss jeder Stich verklebt werden, sonst können sie aufgehen! Trocknen lassen, Stoffüberstand abschneiden, festkleben und fertig ist mein erstes Stickprojekt!
Ich bin von der Punch Needle extrem begeistert und plane bereits die nächsten Stickmotive mit ihr. Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht und das Sticken geht so schnell, dass man binnen Stunden fertige Ergebnisse vorweisen kann. Für dünnere Garne gibt es außerdem das passende Punch Needle-Set mit 1,3 mm, 1,6 mm und 2,2 mm Durchmesser.
Was haltet Ihr von der Punch Needle?
Für diejenigen, die zum ersten Mal mit dem Tool sticken wollen, habe ich noch einige Tipps parat:
- Denkt daran, Motive spiegelverkehrt zu übertragen, da Ihr von der Rückseite aus stickt. Ausnahmen sind Projekte, bei denen die Plattstiche gewünscht sind. Dann stickt Ihr von der Vorderseite aus.
- Die Höhenunterschiede der Schlaufen entstehen durch die verschiedenen Längen des Nadelschafts. Daher immer bis zum Anschlag durchstechen!
- Die Nadelspitze auf der Rückseite nahe am Stoff belassen, damit keine unnötigen Schlaufen entstehen.
- Die Nadelspitze lässt sich am einfachsten zwischen den Schuss- und Kettfäden durchstechen, aber es geht auch durch die Fäden durch. Es hilft, die Spitze dabei etwas zu drehen, damit sie sich besser durchschiebt.
- Beim Durchstechen nicht die anderen Schlaufen erfassen!
- Es ist möglich, im Nachhinein zu lange Schlaufen zu kürzen, indem man etwa mit einer Sticknadel von hinten an ihnen zieht.
- Je flauschiger das Garn und je länger die Schlaufen, desto weniger dicht müsst Ihr die Stiche setzen, um die Fläche auszufüllen.
- Je dichter die Stiche stehen, desto kompakter ist die Stickfläche.
- Für ein noch samtigeres Ergebnis die Schlaufen vorsichtig aufschneiden.
Jela Hanfland am
Sehr schöne Sachen
Hilde am
Kenne ich schon seit 1993 hatte es als Überraschung von meinen inzwischen verstorben Mann zum Geburtstag bekommen. Man kann wunderschöne Sachen machen.