Wenn Abnahmen beim Stricken nicht nur Mittel zum Zweck, sondern ein dekoratives Element sind, dann sind es betonte Abnahmen! Dabei können sogar Abnahmekanten mit schönen Zopf- oder Lochmustern entstehen. Basis für alle betonten Abnahmen ist allerdings die richtige Wahl und Positionierung der entsprechenden Maschenkombi.
Grundlage für eine “Betonung” der Abnahmekante ist, dass sich die Maschen in Richtung ebendieser neigen. Für eine Neigung nach links sorgt dabei die Abnahme ssk beziehungsweise die überzogene Abnahme, während 2 rechts zusammengestrickte Maschen sich nach rechts legen. Wie diese Abnahmen gearbeitet werden, zeigen wir Euch in diesem und in diesem Video.
Werden mehrere dieser Abnahmen an einer Kante übereinander gearbeitet, entsteht eine gut sichtbare und somit “betonte” Kante. Dabei sollte immer mindestens eine Masche, d. h. die Randmasche, vor bzw. nach den Abnahmen gestrickt werden. Auf dem folgenden Beispiel wurde in jeder 2. Reihe, also in jeder Hinreihe, wie folgt gestrickt: 1 Randmasche, ssk, bis zu den letzten 3 Maschen links, 2 Maschen rechts zusammenstricken, 1 Randmasche.
Das Ergebnis ist eine gut sichtbare Abnahmekante, die beispielsweise an Armausschnitten sehr schön aussieht. Die Maschen der rechten Kante neigen sich nach links und die der linken Kante nach rechts, was dem Strickstück einen sehr eleganten und sauber verarbeiteten Look gibt. Natürlich kann auf diese Weise auch in anderen Abständen als in jeder 2. Reihe abgenommen werden. Andersherum verhält es sich dann natürlich bei Halsausschnittkanten, so wie unten zu sehen.
Hier wurde in jeder Hinreihe an der rechten Halsausschnittseite eine Masche abgenommen, indem vor der Randmasche 2 Maschen rechts zusammengestrickt wurden. An der linken Halsausschnittkante wurde nach der Randmasche mit ssk gearbeitet (eine überzogene Abnahme wäre ebenso möglich). Auch hier können beliebig andere Abstände zwischen den Abnahmen sowie zwischen Randmasche und der jeweiligen Abnahme gewählt werden.