Wenn Ihr gerade mit dem Stricken beginnt und Euer erstes Projekt auf den Nadeln habt, wird Euer Handarbeitskorb wahrscheinlich noch nicht mit allerlei Zubehör und Hilfsmitteln ausgestattet sein. Im Laufe der Zeit und wenn Euch weitere Projekte von der Nadel gehüpft sind, werdet Ihr jedoch feststellen, dass es einige Dinge gibt, die definitiv zu Eurer Strick-Grundausstattung gehören sollten.
Stricknadeln
Schon allein mit Stricknadeln könnt Ihr einen ganzen Korb füllen. Viele Hersteller bieten mittlerweile Sets mit Strumpfstrick-, Jacken- und Rundstricknadeln an, in denen sich die gängigsten Nadelstärken befinden. Damit seid Ihr für jede Eventualität gerüstet. Besonders ein Set mit austauschbaren Rundstricknadeln kann sich als sehr praktisch erweisen, da Ihr damit nicht nur die meisten Nadelstärken, sondern gleichzeitig auch alle Nadellängen parat habt. So ein Set lohnt sich jedoch eher, wenn Ihr viel und Verschiedenes strickt.
Mit welchen Nadeln aus welchem Material Ihr am liebsten strickt, findet Ihr am besten durch Probestricken heraus. Sehr glatte Nadeln (aus Metall oder Holz) eignen sich gut für rauere Garne. Nadeln aus Bambus sind dagegen etwas griffiger und eignen sich damit gut zum Verstricken sehr glatter Garne, wie Seide oder Viskose. Neben dem Material ist auch die Form ein entscheidender Faktor bei der Nadelwahl. Grundsätzlich ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks, welche Nadelform Ihr bevorzugt, doch bestimmte Nadelarten eignen sich für manche Projekte besser als andere.
Hier habt Ihr eine kleine Übersicht über die verschiedenen Nadelformen:
RundstricknadelnRundstricknadeln bestehen aus zwei Nadeln, die durch ein flexibles Seil verbunden sind. Dieses kann auch Kunststoff, Nylon oder ummanteltem Metall bestehen. Feste Rundstricknadeln (Nadeln, bei denen das Seil nicht abgetrennt werden kann) gibt es gewöhnlich von 20 cm bis 150 cm Länge.
Es gibt jedoch auch flexible Seilsysteme. Durch einen Schraub- oder Klickmechanismus können hier die gewünschten Nadelspitzen mit einem Seil verbunden werden, dass durch spezielle Verbindungsstücke beliebig lang gestaltet werden kann.
Wie ihr Name verrät, lässt sich mit den Rundstricknadeln in Runden arbeiten, sodass schlauchförmige Gebilde kreiert werden können. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass der Umfang des Strickstücks in etwa der Nadellänge entspricht. Ist die Nadel zu lang, werden die Maschen zu weit auseinandergezogen und das Gestrick übermäßig strapaziert. Ist die Nadel zu kurz, können die Maschen beim Abstricken zu leicht herunterrutschen.
Mit den Rundstricknadeln lassen sich jedoch auch flache Stücke in Reihen stricken. Dafür wird die Arbeit am Ende der Reihe einfach gewendet und die folgende Reihe wird mit der nun freien Nadelspitze abgestrickt. Somit lassen sich auch große Projekte, wie etwa Decken, in einem Stück stricken.
JackennadelnIm Gegensatz zur Rundstricknadel weist die Jackennadel nur an einem Ende eine Spitze auf. Am anderen Ende befindet sich ein Maschenstopper, der das Herunterrutschen der Maschen von der Nadel verhindern soll. Auch Jackennadeln sind in verschiedenen Längen erhältlich, gängig sind Maße von 20–40 cm. Dementsprechend lassen sich mit ihnen auch nur Stücke stricken, deren maximale Breite der Nadellänge entspricht. Eine besondere Form der Jackennadeln sind die Schnellstricknadeln. Bei ihnen verjüngt sich der Schaft nach einigen Zentimetern hinter der Spitze. So passen nicht nur mehr Maschen auf die Nadel, sie gleiten auch leichter über den dünneren Schaft, was die Strickgeschwindigkeit erhöhen kann.
StrumpfstricknadelnStrumpf- oder Sockenstricknadeln gibt es immer in einem Set von fünf Nadeln, dem sogenannten Nadelspiel, zu kaufen. Sie weisen an beiden Enden eine Spitze auf, sodass von beiden Seiten der Nadel die Maschen abgestrickt werden können. Dadurch kann mit ihnen in Runden gearbeitet werden, was nicht nur beim Stricken von Socken zum Einsatz kommt, sondern auch bei Ärmeln, Handschuhen, Mützen, Stulpen, Kordeln – kurzum allem schlauchförmigen. Natürlich gibt es auch bei Strumpfstricknadeln verschiedene Längen. Am häufigsten kommen die Nadeln mit 15 cm und 20 cm Länge zum Einsatz, doch es gibt auch kürzere Varianten, etwa um die einzelnen Finger eines Handschuhs zu stricken, oder längere Nadeln, um den Körper eines Kuscheltiers zu arbeiten.
Zopf- oder Hilfsnadeln
Um verschlungene Zopfmuster zu stricken, benötigt Ihr eine extra Hilfs- oder Zopfnadel. Damit die Nadel nicht aus den wenigen Maschen herausrutscht, die kurzzeitig auf ihr zwischengeparkt werden, weisen Zopfnadeln oft einen Knick in der Mitte auf, sind gebogen oder mit Kerben versehen, in denen der Faden Halt findet. Zopfnadeln gibt es in verschiedenen Stärken, doch jedoch nicht in so einer feinen Staffelung wie die Stricknadeln. Falls Ihr keine extra Zopfnadel zur Hand habt, könnt Ihr auch eine einzelne Strumpfstricknadel verwenden.
Häkelnadel
Auch beim Stricken ist eine Häkelnadel manchmal unerlässlich, leider ausgerechnet in dem nicht so schönen Fall, wenn eine Laufmasche entstanden ist. Mit der Häkelnadel könnt Ihr eine fallengelassene Masche „retten“, indem Ihr die freigewordene Schlaufe mit der Häkelnadel greift und dann entlang der Querfäden wieder hochhäkelt.
Nadelmaß
Nicht jede Stricknadel ist mit einer abriebfesten Beschriftung ausgestattet, sodass nach einigen Einsätzen die Größenangabe auf der Nadel manchmal nicht mehr zu erkennen ist. Für solch einen Fall ist ein Nadelmaß außerordentlich hilfreich, denn durch das Einführen der Nadel in die Öffnungen könnt Ihr herausfinden, welches namenlose Exemplar da einsam am Boden des Handarbeitskorbes liegt. Oftmals befindet sich an einer der Kanten des Nadelmaßes auch ein Lineal, was uns gleich zum nächsten Punkt bringt.
Lineal und Maßband
Um Eure Maschenproben und Euer Strickstück auszumessen, benötigt Ihr ein Lineal oder Maßband. Besonders praktisch ist es, wenn sich auf Eurem Maß Zentimeter- und Inch-Angaben befinden, so braucht Ihr bei amerikanischen Anleitungen nicht immer jeden Wert umrechnen. Beachtet jedoch, dass ein Maßband sich durch den ständigen Gebrauch dehnen kann. Überprüft deshalb alle paar Monate, ob das Maßband noch genau misst und tauscht es gegebenenfalls gegen ein neues Modell aus.
Besonders praktisch sind Rollmaßbänder. Mit einem Knopfdruck lässt sich das Maßband im Gehäuse aufrollen, sodass keine Gefahr des Verknotens besteht. Außerdem weisen sie am Ende meist einen kleinen Haken auf, mit dem das Maßband an einer Kante fixiert werden kann.
Schere
Eine gute Schere darf in keiner Strickausrüstung fehlen! Zum Abschneiden der Fäden ist eine kleine, spitze Schere ideal, denn mit Ihr kommt Ihr dicht an den Strickgrund heran. Achtet darauf, dass die Schere immer scharf ist, damit die Fäden sauber und glatt durchtrennt werden können. So lassen sie sich später leichter in eine Nadel zum Vernähen einfädeln. Außerdem solltet Ihr die Schere wirklich nur für Eure Handarbeit verwenden und kein Papier, Klebeband, Verpackungen oder sonst irgendetwas anderes als Garn damit schneiden. So vermeidet Ihr, dass Schmutz und Klebereste auf der Schere haften bleiben (und somit auch an Eurem Projektgarn) und die Blätter stumpf werden.
Sticknadel
Um die Fadenenden an Eurem Projekt zu vernähen, benötigt Ihr eine Sticknadel. Durch die stumpfe Spitze gleitet die Nadel besser durch die Maschen und die Gefahr verringert sich, dass der Faden gespleißt wird. Zudem weisen Sticknadeln meist ein größeres Öhr auf, durch dass sich auch das Strickgarn führen lässt. Es gibt jedoch auch spezielle Garnnadeln, die noch einmal sehr viel größer als übliche Sticknadeln sind. Und für alle superdicken Garne auch mit Fransen, Noppen oder Schlaufen gibt es Wollnadeln mit einem extra großen Öhr aus einer Nylonschlaufe, die Ihr garantiert ohne Hilfsmittel befädeln könnt.
Stecknadeln
Stecknadeln kann man eigentlich nie genug haben. Ihr braucht sie nicht nur, um Teile vor dem Zusammennähen aufeinander festzustecken, sondern auch um Euer Gestrick zu spannen, damit es seine endgültige Form und Maße erhält. Da beim Spannen meist Wasser und Wasserdampf, also auf jeden Fall Feuchtigkeit, zum Einsatz kommen, sollten die Nadeln unbedingt rostfrei sein, damit keine unschönen braunen Flecken im Gestrick zurückbleiben. Außerdem sollten die Nadeln entweder ganz aus Metall sein (T-Stecknadeln) oder Köpfe aus Glas haben. Da Ihr beim Dämpfen eines Stückes das Bügeleisen sehr nah über dessen Oberfläche haltet, könnten Plastikköpfe schmelzen.
Stift und Papier
Sei es um die aktuelle Reihe in der Anleitung zu markieren, die Abnahmen abzuhaken oder schnell eine Idee aufzuschreiben: Papier und Stift helfen Euch, den Überblick zu behalten. Ihr könnt Euch auch ein Notizbuch zulegen, indem Ihr alle wichtigen Informationen zu Euren Projekten sammelt. Darin kann die Maschenprobe aufbewahrt werden und ihr könnt die Garnbanderole einkleben, sodass Ihr alle wichtigen Informationen zu Eurem Garn parat habt, falls Ihr etwa noch einmal Garn nachkaufen müsst. In kleinen Papiertaschen lassen sich auch einige Meter des Projektgarns aufbewahren, das immer zur Hand ist, falls Reparaturen an Eurem Projekt ausgeführt werdne müssen. Mit der Zeit entsteht so ein richtig schönes Stricktagebuch, das zum Durchblättern einlädt.
Maschenmarkierer
Maschenmarkierer aller Art können Euch helfen, den Überblick beim Stricken zu behalten. Sie können auf der Nadel liegen, um etwa die einzelnen Rapporte einer Reihe abzugrenzen, aber auch direkt in einer Masche befestigt werden. Maschenmarkierer gibt es in vielen Formen, Farben und Größen zu kaufen, aber aus einem glatten, dünnen Baumwollgarn (am besten in einer knalligen Kontrastfarbe) könnt Ihr Euch auch ganz schnell selbst ein paar Schlaufen knoten.
Habt Ihr noch etwas, dass in keiner Strick-Grundausstattung fehlen sollte? Dann verratet es uns in den Kommentaren!
Deleted User am
Ich habe ständig Probleme mit meinen Faden, mal ist er zu straff und mal ist er zu locker. Daher darf bei mir in meinen Utensilien ein Fadenführer oder auch Strickfingerhut genannt nicht fehlen. Die gibt es in Plastik oder auch mit Metall. Ich bevorzuge diese aus Plastik. Ebenso habe ich einen Maschenrechner an diesem ist auch ein Nadelmaß integriert.
Deleted User am
bin sehr neugierig
Deleted User am
Für mich gehören noch besondere Maschenmarkierer zum Stricken dazu. Natürlich mit schönen Perlen oder Motiven. Außerdem auch noch eine große Sicherheitsnadel für die Maschenstilllegung. Und noch was: entweder ein Stofflabel *Handmade* oder Button aus Holz oder Kunststoff, gibt es auch aus Leder. Sollen ja evtl. Beschenkte wisse, dass die Sachen *made with love* sind.