Wer sich Stricknadeln zulegen möchte, der hat die Qual der Wahl. Sollen sie aus Metall, Holz, Bambus oder doch lieber Kunststoff sein? Wir erklären Euch, welche Unterschiede es zwischen den Materialien gibt, damit Ihr herausfinden könnt, welche Nadel am besten zu Euch passt.
Nadeln aus Metall
Metallene Stricknadeln werden häufig aus Aluminium oder Messing angeboten, mittlerweile sind jedoch auch Modelle aus Edelstahl erhältlich. Allen ist gemein, dass sie eine äußerst glatte Oberfläche aufweisen, über die alle Arten von Garnen, auch flauschige Sorten wie Mohair, spielend leicht gleiten. Eine Nickelbeschichtung sorgt nicht nur für strahlenden Glanz, sondern schützt Messingnadeln auch vor dem Anlaufen und optimiert noch einmal die Oberfläche. Im Eifer des Gefechts kann es daher schon einmal vorkommen, dass gerade bei LockerstrickerInnen Maschen von der Nadel rutschen können. Doch gerade das macht die Nadeln für FeststrickerInnen interessant, denn auch wenn die Maschen sehr fest auf der Nadel liegen, können sie problemlos über diese gleiten. Zudem sind Metallnadeln überaus stabil, sodass auch ein fester Griff und das Einstechen in enge Maschen sie nicht zu Schaden kommen lässt. Damit sind sie auch bestens für StrickeinsteigerInnen geeignet, die sich erst noch an den Umgang mit den Nadeln gewöhnen müssen und diese eventuell verkrampft anfassen.
Die Stabilität des Metalls macht es ebenfalls möglich, das aus ihm die dünnsten Stricknadeln hergestellt werden können. Auch bei einem Durchmesser von 1,5 mm oder weniger lässt sich das Material zu einer robusten Nadel mit präzise ausgeformten Spitzen verarbeiten.
Bei dickeren Nadeln jedoch kann das meist höhere Gewicht der Metallnadeln zum Nachteil werden, besonders bei längeren Jackenstricknadeln. Dann werden die Hände nicht nur durch die größere Kraftanstrengung belastet, sondern auch durch die Eigenschaft des Metalls, die Wärme abzuleiten. Für viele Personen mit Gelenkbeschwerden, etwa Arthritis, ist das Arbeiten mit metallenen Nadeln daher weniger angenehm.
Zum Schluss sollte noch erwähnt werden, dass das Stricken mit Metallnadeln wohl am geräuschintensivsten ist. Während für die einen das rhythmische Klackern der Nadeln beruhigend wirkt, empfinden andere das Nadelgeräusch störend.
Nadeln aus Holz
Birkenholz ist eine der am häufigsten verwendeten Holzsorten bei Handarbeitsnadeln. Es ist ein eher weiches Holz, das durch seine Flexibilität beim Stricken gut in der Hand liegt. Außerdem ist Birkenholz nur schwer spaltbar, d.h. es besteht keine Gefahr, dass Eure Nadeln an der Spitze auffasern. Wer es besonders luxuriös mag, findet auch Nadeln aus Edelhölzern wie Rosen-, Oliven- oder Ebenholz, diese sind in der Anschaffung allerdings sehr viel teurer.
Holz liegt warm und leicht in der Hand, somit fällt auch Arthritispatienten das Stricken leichter. Durch eine sorgfältige Bearbeitung ist die Oberfläche von Holznadeln sehr glatt, wenn auch nicht ganz so sehr wie bei Metallnadeln. Es gilt jedoch zu Bedenken, dass die meisten Rundstricknadeln aus Holz ein metallenes Verbindungsstück zwischen Nadelspitze und Seil benötigen. Diese Übergangsstelle darf nur minimal bis gar nicht spürbar sein, damit die Maschen ungehindert über die Nadel transportiert werden können. Beim Kauf sollte daher auf eine hochwertige Verarbeitung geachtet werden. Auch bei Holznadeln ist es möglich, dünne lange Spitzen auszuformen. Allerdings stößt dieser Werkstoff auch an seine Grenzen, sodass die meisten Hersteller Holznadeln erst ab einer Stärke von 2,5 mm Durchmesser anbieten. Nadelspiele gibt es meist schon ab Nadelstärke Nr 2. Raue Stellen an Holznadeln können mit sehr feinkörnigem Schleifpapier (1000er Körnung) oder aber mit einer Poliernagelfeile vorsichtig bearbeitet werden. Wenn Ihr die Nadeln häufig zur Hand nehmt, sollten Sie durch das Hautfett geschmeidig genug bleiben. Ansonsten könnt Ihr sie jedoch auch mit ganz wenig Öl abreiben. Reibt danach am besten noch einmal mit einem trockenen Tuch nach, damit keine Rückstände auf das Garn gelangen.
Nadeln aus Bambus
Das Aussehen trügt bei Bambus! Denn dieses Material ist, anders als man vermuten mag, kein Holz, sondern ein Gras – aber das hat es in sich! Bambus ist nämlich extrem leicht. Die Nadeln fassen sich, ähnlich wie Holznadeln, sehr warm an, sie haben allerdings ein geringeres Gewicht. Zudem ist das Material leicht biegsam, sodass sich Bambusnadeln nach längerer Benutzung der Hand anpassen. Bei dünneren Stärken unter 2,5 ist jedoch Vorsicht geboten, denn sie können brechen. Die Oberfläche ist griffig, aber nicht rau, sodass Nadeln aus Bambus für alle Garne gut geeignet sind, insbesondere aber für glatte Fasern wie Seide, Viskose oder Baumwolle, die eine Mischung aus Gleitfähigkeit und Griffigkeit erfordern.
Hochwertige Bambusnadeln werden aus knotenfreien, geraden Teilen der Pflanze hergestellt. Da Bambus ein sehr schnell wachsender Rohstoff ist, sind die Nadeln in der Regel recht preisgünstig. Die Spitzen können sehr fein ausgeformt sein, sind aber einer gewissen Abnutzung unterlegen. Bambusnadeln können ähnlich wie Holznadeln durch leichtes Abschleifen und Einölen gepflegt werden.
Nadeln aus Kunststoff
Eines der vielfältigsten Materialien in Sachen Stricknadeln ist Kunststoff, gerade, weil es sich dabei um kein Naturprodukt handelt. Kunststoff bzw. Acryl ist kostengünstig, leicht und sehr gut formbar, sodass mitunter Nadeln mit einer Stärke von 25 mm daraus hergestellt werden können, die trotzdem nicht zu schwer sind. Zudem kommt es in unzähligen quietschigen und bunten Farben daher, die frischen Wind in unser Wollkörbchen bringen – auch extravagante Glitzer-Varianten sind möglich! Die Spitzen können dabei sehr präzise gearbeitet sein, denn Kunststoff lässt sich beliebig formen und ist sehr stabil. Die Oberfläche ist glatt, jedoch gleiten einige Garne wie etwa Baumwolle nicht ganz so gut darauf wie beispielsweise auf Metallnadeln. Kunststoffnadeln sind sehr preisgünstig und damit eine gute Wahl für EinsteigerInnen.
Ihr seht, jedes Material hat ganz spezielle Eigenschaften und Vor- sowie manchmal auch Nachteile. Habt Ihr Eure Lieblings-Nadeln schon gefunden? Mit welchem Material arbeitet Ihr am liebsten?
Frau Marwald am
Ich stricke mit jeder Nadel
Frau Marwald am
Ich stricke und häkeln gerne
Deleted User am
Hallo Carina.
Danke für die tolle Beschreibung..
Ich arbeite mit allen Nadeltypen,kommt darauf an Wasser ich gerade stricke.
LG.Bille
Deleted User am
Nochmal.. meine natürlich was ich gerade stricke. (nicht Wasser)sorry