Chillige Homewear, Statement-Anzüge für Fashionistas oder weiche Baby-Bekleidung – kein anderer Stoff hat so viele Anwendungsgebiete wie Nicki! Was hat dieses Textil, das andere nicht haben? Wir verraten es Euch: Es hat eine besondere Formbeständigkeit!
Was ist Nickistoff?
Nicki ist eine weiche, schmiegsame Maschenware mit samtiger Oberfläche. Das zusätzliche Fadensystem bildet Schlingen auf der Oberseite, die aufgeschnitten und geschoren werden, daher auch der Alternativname Scherplüsch. Durch den gescherten Flor ist die rechte Seite äußerst samtig und sehr dicht. In der Regel ist Nicki eine Mischung aus Baumwolle und Polyester – je höher der Naturfaseranteil ist, desto weicher ist der Stoff. Aber auch reine Baumwollqualitäten, die meist als Bio-Nicki bezeichnet werden, sind möglich. Die herausstechendste Eigenschaft des Textils ist seine Formbeständigkeit. Nicki leiert trotz regelmäßiger Dehnung kaum aus, und wenn doch, kann er über Nacht bei leicht angefeuchtetem Zustand wieder in seine Ausgangsform zurückkehren.
Nicki nähen und waschen
Nicki unbedingt vorwaschen, weil je nach Baumwollanteil das Gewebe mal mehr oder weniger stark einlaufen kann. Zum Waschen reicht meist 30 Grad aus und Ihr könnt die Textilien nachher lufttrocknen. Bügeln ist nicht notwendig, da sich im Gewebe keine Falten bilden können; ein weiterer Grund, warum Nicki als Home-, Sportwear und für Kinderbekleidung so beliebt ist. Falls Ihr ihn dennoch bügeln wollt, bügelt den Stoff ausschließlich von links oder dämpft ihn nur, damit der Flor nicht geplättet wird.
Der Zuschnitt und das Nähen von Nicki ist aufgrund seiner hohen Elastizität eine Herausforderung. Aber mit den richtigen Werkzeugen und Tipps ist es dennoch machbar. Achtet beim Zuschneiden darauf, dass die Klingen scharf sind! Wenn das Gewebe einmal hängen bleibt, verzieht sich der Stoff sofort. Rollschneider und Schneidematte sind etwas besser geeignet, da so die Stofflage am wenigsten bewegt wird. Fixiergewichte sorgen dafür, dass das Gewebe weniger rutscht. Die Strichrichtung muss bei allen Schnittteilen identisch sein, in der Regel zeigt sie zur Unterkante. Nähnadeln mit Kugelspitze sind ein Muss, um die Maschenware nicht zu beschädigen. Damit die Stiche gleichmäßig gearbeitet werden, ist ein Obertransporteur eine nützliche Ergänzung oder Ihr näht direkt mit der Overlock. Mit ihr könnt Ihr auch gleich die Stoffkanten versäubern. Wenn Ihr gleich nach dem Zuschnitt die Stoffkanten versäubert, vermeidet Ihr, dass beim Nähen weitere bzw. übermäßig viele Florhaare ausfallen. Aufgrund der Flordicke sollte sowohl der Nähfußdruck verringert als auch die Stichlänge verlängert werden.
Anne am
Sehr interessant! Ist das das Gleiche wie Pannesamt? Dieses hatte ich schon mal vernäht und es ist mir regelrecht von der Maschine gerutscht. Und die feinen Flusen dann überall… 😉
Danke für diese Stoffkunde. Das werde ich dann wohl bald auch mal ausprobieren! 😉
QuynhVy am
Liebe Anne,
Nicki und Pannesamt haben beide Florhaare, nur die Qualität ist anders. Der Flor von Pannesamt ist in der Regel kürzer, weniger dicht und nicht so kuschelig wie von Nicki. Die Elastizität ist in etwa gleich bzw. ähnlich. In der Regel ist Nicki etwas dicker als Pannesamt und rutscht weniger beim Nähen.
Liebe Grüße
Quynh Vy