Kleidungsstücke aus Strick sind einfach am besten, wenn es darum geht, sich an kalten Tagen warmzuhalten. Zum Glück müssen wir nicht immer zur Stricknadel greifen und Masche um Masche selbst anschlagen, um etwa einen Strickpullover herzustellen. In jedem Stoffgeschäft finden sich unzählige Strickstoffe mit den verschiedensten Musterungen und Mischungen, sodass Ihr problemlos Kleidung aus Strickstoff nähen könnt!
Was ist Strickstoff?
Strickstoffe sind Maschenwaren wie etwa Jersey oder Sweat. Der Begriff ist für sich genommen ein Überbegriff für alle Textilien aus dieser Gruppe, die wir dann in Untergruppen aufteilen. Bei der Herstellung entstehen Fadenschlaufen, die miteinander verschlungen werden. Das Gewebe kann aus einem oder mehrere Fäden gebildet werden. Industriemaschinen können Maschenware auf mehrere Strickweisen arbeiten, wodurch die fertigen Produkte andere Eigenschaften besitzen. Wie beim Stricken mit Hand können verschiedene Muster eingearbeitet werden. Die Verwendung von unterschiedlichen Garnen beeinflusst bzw. macht die Haptik des fertigen Stoffs aus.
Grundbindung von Strickstoffen
Als Grundbindungen bei Maschenware gibt es Rechts/Links, Rechts/Rechts und Links/Links. Die Stoffseiten können unterschiedliche Maschen haben, entweder linke oder rechte Maschen. Unter Rechts/Links fällt etwa der klassische Single-Jersey. Abhängig von der Feinheit des Garns werden in dieser Bindung dünne, elastische Textilien für etwa Unterwäsche oder wärmende Gestricke für Pullover und Co. hergestellt. Diese Gruppe kann durch weitere Fadensysteme variiert werden, wenn etwa Muster zusätzlich oder von rechts abstehende Fäden eingestrickt werden. Ersteres nennt sich Hinterlegware, daraus wird etwa der klassische Norwegerpullover genäht. Das andere kennen wir u. a. als Nicki- oder Plüschstoff.
Wie der Name schon sagt, fallen unter Rechts/Rechts bzw. Links/Links Textilien, die auf allen Stoffseiten nur eine Maschenart aufweisen. Das ist möglich, da es in der Industrie Strickmaschinen gibt, die mit zwei Fadensystemen arbeitet. Single-Jersey etwa ist nur einfädig gestrickt. Doppel-Jersey ist ein solches Gewebe mit zwei Fäden, dessen Maschen entweder nur links oder nur rechts gearbeitet sind. Bei Interlock-Jersey dagegen wird nur rechts/rechts gestrickt. In der Regel ist Rechts/Rechts-Maschenware querelastisch, also entlang der Stoffbreite, während Links/Links-Strickstoff längselastisch ist. Mehr über Jersey könnt Ihr in der Stoffkunde nachlesen.
Strickstoff nähen
Da unter Strickstoff die unterschiedlichsten Stoffarten fallen, können wir Euch keine exakte Verarbeitungsweise für alle Typen geben. Wie Ihr aber Jersey vernäht, erfahrt Ihr hier und Sweat hier. Verwendet immer eine Nähnadel mit einer Kugelspitze wie etwa die Jerseynadel, da Ihr sonst die Maschen beschädigen könnt und so Löcher im Gewebe entstehen.
Besonders elastische Strickstoffe lassen sich am besten mit Rollschneider und Schneidematte zuschneiden. Falls die Stoffkanten zum Ausfransen neigen, hilft entweder kurzfristig ein Klebeband, das an der Kante aufgeklebt und nach dem Nähen entfernt wird, oder ein Nahtband, das nach dem Steppen auf dem Textil verbleibt und somit auch das Ausleiern der Kanten verhindert. Aufgrund der Dehnbarkeit der Maschenware müssen die Stiche ebenfalls elastisch sein – ein schmaler Zickzackstich oder der Dreifachgeradstich sind ideal. Overlockstiche sind ebenfalls perfekt für diese Textilgruppe, da die Naht elastisch ist und zeitgleich versäubert. Stellt auf keinen Fall eine zu kurze Stichlänge ein, da die Naht sonst das Gewebe zu stark zusammenzieht. Meist ist 2–3 mm die Durchschnittsstichlänge für Strickstoff.
Welcher Strickstofftyp ist Euer Liebling?
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