Sport- als auch Outdoor-Fans schwören auf dieses Material, denn es hält Regen, Wind und Kälte ab. Es ist aber dennoch so weich und flexibel, sodass in der Bewegungsfreiheit keine Abstriche gemacht werden müssen. Aus diesem Grund ist der Stoff eine beliebte Ausgangsbasis sowohl für Funktionskleidung als auch für Accessoires wie Taschen im Außenbereich. Von welchem Textil ist denn die Rede? Natürlich, vom Softshell! Aber was genau ist Softshell und wodurch erhält das Gewebe seine Eigenschaften?
Was ist Softshell?
Softshell wird mittels einer speziellen Technik hergestellt, bei der 2–3 Membranschichten übereinander laminiert werden. Die Herstellung ist dabei nicht einheitlich, weil je nach Einsatz und Anforderungen die Zusammensetzung variieren kann. In der Regel ist aber die äußere Schicht widerstandsfähig und wasserdicht, während die Innenschichten luftdurchlässig, weich und isolierend sind. Die Außenschicht ist meist eine Mischung aus Synthetikfasern wie etwa Polyester oder Polyamid, die inneren Lagen sind aus Fleece oder ähnlichem, die die Feuchtigkeit weiterleiten können.
Der Begriff „Softshell“ ist keine eigenständige Stoffbezeichnung, sondern der Oberbegriff für eine Gruppe von Funktionsmaterialien, die mit dieser Technik hergestellt wurden. Der Name leitet sich von den Haupteigenschaften des Gewebes ab – es schützt wie eine Schale vor äußeren Witterungsumständen, ist aber so weich, dass ausreichend Bewegungsfreiheit bleibt. Aus den englischen Begriffen „soft“ für „weich“ und „shell“ für „Schale“ entstand dann der Name „Softshell“. Der große Vorteil gegenüber anderen Textilien aus dem Outdoor-Bereich ist sein geringes Gewicht und seine windabweisende Eigenschaft.
Softshell nähen und pflegen
Trotz seiner Komplexität ist der Stoff relativ einfach zu nähen. Da das Gewebe laminiert und nicht gewebt ist, fransen die Stoffkanten nicht aus und das Versäubern ist nicht notwendig. Aufgrund seiner wind- und wasserabweisenden Oberfläche sollten Stecknadeln vermieden werden, da sie Löcher im Material hinterlassen können. Verwendet am besten Stoffklammern, um den Stoff nicht zu beschädigen. Für Fixierungen mitten im Stoff könnt Ihr alternativ Wonder Tape oder Stylefix benutzen. Beides sind doppelseitig klebende Bänder, die sich beim Waschen auflösen. Als Nähnadeln reichen die Stärken 90–100 NM, lediglich für sehr dünne Stoffe sind Mikrotex-Nadeln besser geeignet. Stellt eine Stichlänge von 3–4,5 mm ein und verringert die Fadenspannung etwas. Softshell-Kleidung sollte regelmäßig gewaschen werden, weil die Salze, die der Körper beim Schwitzen verliert, vom Material aufgenommen werden und es nach und nach seine Atmungsaktivität verliert. Am besten wascht Ihr sie ohne Weichspüler in kaltem Wasser oder bei niedrigen Temperaturen und schaltet den Schleudergang der Waschmaschine aus.
Welche Funktionskleidung würdet Ihr als Erstes nähen wollen?
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