Die meisten haben noch nie von diesem Stoff gehört, obwohl so gut wie alle das Markenprodukt mit dem Krokodil kennen: das Polohemd! Gerade Polohemden sind das typische Projekt, das aus dem reliefartigen Textil hergestellt wird, aber auch weiche oder saugfähige Heimtextilien gehören dazu.
Was ist Piquéstoff?
Piqué ist ein Doppelgewebe, das aus vier Fadensystemen in Leinwandbindung besteht. Meist ist es aus Baumwolle oder Baumwollmischung und weist eine reliefartige Musterung auf. Diese für den Stoff typische Musterung wirkt wie gesteppt. Die Reliefoptik entsteht durch die besondere Webung. Die beiden Gewebelagen liegen übereinander. Das Obergewebe wird an festgelegten Stellen mit dem Untergewebe verbunden, dadurch wird die obere Lage nach unten gezogen. Durch die Bindungen entstehen die plastischen Streifen und Formen auf der rechten Warenseite. Beim Piqué sind das Streifen- und Waffelmuster häufig anzutreffen. Übrigens leitet sich der Name vom französischen Wort „piquer“ ab, auf deutsch „steppen“, und das Textil wird auch manchmal Pikee, die deutsche Schreibweise, genannt.
Piqué nähen
Das Textil ist aufgrund des Rohmaterials Baumwolle und der Leinwandbindung relativ einfach zu nähen. Universalnadel, Allesnäher und Standardstichlänge sowie -fadenspannung sind meist vollkommen ausreichend. Der Stoff neigt zum Ausfransen, deswegen ist Versäubern Pflicht. Wenn Heimtextilien wie etwa Hand- oder Geschirrtücher genäht werden, ist das Versäubern mit Schrägbändern eine dekorative Alternative zum Overlock- bzw. Zickzackstich. Bei voluminösen Exemplaren muss gegebenenfalls die Fadenspannung und Stichlänge angepasst werden.
Piqué ist daher ein hervorragender Stoff sowohl für Nähanfänger*innen als auch für Fortgeschrittene, der optisch viel hermacht und einfachen Projekten das gewisse Etwas gibt. Wie wäre es mit dem Polohemd aus Simply Kreativ Nähmode-Special Selbst genäht 01/17?