Steppstoff ist die perfekte Symbiose aus schönen Stoffen und voluminöser Einlage. Die Textilien bestehen nicht nur aus einer Stoffschicht, sondern aus drei, die zusammen einen wärmenden Komplex bilden – perfekt für Oberbekleidung, Pullover oder Decken!
Was sind Steppstoffe?
Die Bezeichnung steht für eine bestimmte Stoffgruppe, die sich durch ihren Aufbau kennzeichnet. In der Regel bestehen sie aus drei Schichten, die mit Nähten miteinander verbunden sind: Oberstoff, Einlage bzw. Wattierung und Futterstoff. In vielen Fällen sind Ober- und Futterstoff identisch und daher von beiden Seiten verwendbar. Deswegen ist das Einnähen eines Futters nicht notwendig. Manchmal bestehen sie aber nur aus zwei Lagen, der Futterstoff fehlt auf der Innenseite. Bei Maschenwaren ist es möglich, die Optik von Steppnähten einzuarbeiten und sie so zu imitieren – das Gewebe schaut dann wie ein Steppstoff aus, ist aber keiner.
Steppstoffe sind ideal für Außenbekleidung wie Jacken oder Westen und für kuschelige Projekte wie Decken, Hoodies oder Pullover, weil sie nicht nur dekorativ, sondern auch funktionell sind. Aber auch Taschen und Co. können aus diesen Textilien gearbeitet werden, weil sie Oberflächen Struktur geben.
Steppstoffe sind äußerst vielseitig, da sowohl die äußeren Lagen als auch die Einlage aus verschiedenen Textilien und Materialien bestehen können. Die Auswahl reicht von flauschig, über isolierend bis hin zu resistent. Die üblichen Steppmuster sind Streifen und Rauten. Aber auch einige außergewöhnliche Designs sind möglich wie etwa Kreise, Quadrate, Waben oder Ornamente.
Steppstoff nähen
Bei der Verarbeitung von Steppstoff solltet Ihr die Nähnadelstärke und -art an den Oberstoff anpassen. Beim Zuschnitt trennt Ihr automatisch die Steppnähte durch, daher solltet Ihr nicht unnötig an den Schnittteilen ziehen. Dadurch gehen die Nähte an den Kanten immer mehr auf. Um das zu verhindern, könnt Ihr die Kanten versäubern. Die Nahtzugaben auf der Innenseite könnt Ihr auf verschiedene Arten einfassen: Bei Jacken und Westen könnt Ihr die Nahtzugaben als Knappnähte arbeiten. Hier seht Ihr, wie Kappnähte genäht werden. Ansonsten könnt Ihr die Zugaben mit einem Schrägband einfassen. Das ist vor allem bei Rundungen wie an Arm- oder Halsausschnitten empfehlenswert, da die Schrägbänder den Rundungen folgen können. Das Nähvideo zeigt Euch, wie Ihr Schrägbänder im Kreis annähen könnt. Auf diese Weise sehen die Innenseiten ebenfalls schön und sauber gearbeitet aus. Gerade bei voluminösen Steppstoffen lohnt es sich, vorher eine Nähprobe durchzuführen, um die passende Fadenspannung und Stichlänge zu ermitteln. In der Regel sollte bei dickeren Stoffen die Stichlänge vergrößert werden.
Natürlich könnt Ihr auch Eure eigenen Steppstoffe herstellen, denn die Technik ist die gleiche wie bei Quiltprojekten. Ihr müsst wie beim Quilten einen Quiltsandwhich aus Oberstoff, Volumenvlies und Innenstoff stecken und nach Wunsch quilten.
Habt Ihr schon Mal mit Steppstoff genäht? Und wenn ja, was?
Barbara am
Hallo liebe QuynhVy,
ich bin ebenfalls ein großer Fan der japanischen Mode (Stoffe und Schnitte). Ich selbst besitze 10 Bücher von japanischen Designern, 8 mit Kleidungsschnitten, 2 mit Taschenschnitten. Ich habe schon vor Jahren Kontakt zu Gleichgesinnten gesucht, bisher leider ohne Erfolg. Um so erfreuter bin ich darüber, Deine homepage gefunden zu haben. Und ich habe auch gleich eine Frage: Aus dem Buch Japanische Quilts von Yoko Saito wollte ich Taschen nacharbeiten. LEider franst der Stoff beim Nähen immer aus. Wie kann ich das verhindern, gibt es da einen Insider-Tipp? Ich dachte schon, den Stoff mit einer dünnen Vlieseline zu verstärken, habe es aber noch nicht ausprobiert.
Liebe Grüße aus Dresden
Barbara
QuynhVy am
Liebe Barbara,
gegen das Ausfransen hilft das Versäubern, entweder über die Stoffkante innerhalb der Nahtzugabe im Zickzackstich nähen oder gleich einen Overlockstich bzw. die Overlock verwenden. Hier gibt es Nähvideos zu beiden Optionen:
https://simply-kreativ.de/bibliothek/naehvideo-naehbibel-1-kapitel-15-versaeubern-mit-zickzackstich/
https://simply-kreativ.de/bibliothek/naehvideo-naehbibel-3-kapitel-8-versaeubern-mit-overlock/
Alternativ gibt es Fransenstopp von Prym. Das ist eine Lösung, die über die Stoffkante verteilt wird. Die Fasern werden verstärkt und das Ausfransen verhindert bzw. eingeschränkt.
Ich hoffe, die Tipps helfen Dir weiter.
Liebe Grüße
Quynh Vy